Full text: [Teil 2 = Kl. 7] (Teil 2 = Kl. 7)

hinein und werden schon am Nachmittag wieder angezündet. Es ist 
eine dunkle Zeit. Aber dann wird das Licht kommen, das nicht nur 
die Stuben erleuchtet, sondern auch die Herzen erwärmt: das Licht des 
Christbaums. Auf den Straßen und Plätzen ist schon der Weihnachts¬ 
markt aufgeschlagen. In den Schaufenstern liegen schon die feinsten 
Weihnachtsgeschenke zum Verkauf. Viele Tannenbäume sind aus dem 
Walde hereingebracht worden in die Stadt und stehen nun auf den 
Bürgersteigen und auf den Plätzen. Und einen Weihnachtswunsch hat 
schon jedes Kind seiner Mutter anvertraut. Wieviel Glück wohnt dann 
in den Häusern, wenn unterm brennenden Christbaum das Lied erschallt: 
O du fröhliche, 
o du selige, 
gnadenbringende Weihnachtszeit! 
Was sollen die Kinder an den langen Winterabenden beginnen? Im 
Frühling, Sommer und Herbst spielen sie auf den Straßen und im Hain 
bis zum Zubettgehen. Jetzt müssen sie abends zu Hause bleiben. Aber ist 
es nicht auch schön in der warmen Stube? Da arbeitet es sich gut beim 
Schein der Lampe für den nächsten Schultag. Sitzt dann die Mutter am 
Tisch mit ihrer Näharbeit, und liest der Vater aus einem schönen Buche 
vor, so ist es gar gemütlich zu Hause. Will der Vater seinen Kindern 
aber eine ganz besondere Freude machen, so führt er sie einmal in den 
Zirkus. Da gibt's so viel Wunderbares zu sehen, daß sich die Kinder 
noch wochenlang davon erzählen, von den tanzenden Pferden, den schlauen 
Hunden, den kühnen Reitern und Reiterinnen und dem spaßigen Clown. 
121. Rätsel. Von Georg Scherer. 
Rätselbuch für jung und alt. 4. Auflage. München o. I. S. 117. 
Ihr wißt, nur Lenz und Sonne geben 
den andern Blumen sonst das Leben. 
Uns hat in kalter Winternacht 
der grimme Frost zur Welt gebracht. 
Die Erde hat uns nicht gehegt, 
kein Gärtner freundlich uns gepflegt. 
Wir können kurze Zeit nur prangen; 
denn wenn uns Licht und Wärme droht, 
ist unsre Herrlichkeit vergangen — 
wir alle weinen uns zu Tod. 
Auch darf uns deine Hand nicht pflücken: 
wir sterben, wenn uns Hände drücken. 
Lesebuch für Mittelschulen. II. 
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