wie in der Fabel, wo die Grille im Winter zur Ameise kommt und sagt:
„Gieb mir was zu essen!" Die Ameise fragt sie: „Was hast du denn
im Sommer gethan?" „Gepfiffen," sagt die Grille, und die Ameise sagt
darauf: „Hast du im Sommer, wo ich arbeitete, gepfiffen, so magst du
im Winter tanzen." Und gab ihr — nichts. Verstanden, Lieber? —
42. Sonntag.
(Hey.)
Gott im Himmel hat gesprochen:
Siebet! Tag' sind in der Wochen,
sechs davon will ich euch geben,
schaffet da, was not zum Leben;
doch der Sonntag bleibe mein,
da will ich euch unterweisen,
mir zu dienen, mich zu preisen,
gut und fromm vor mir zu sein.
Liebes Kind, vergiß es nicht,
was der Herr vom Sonntag spricht.
43. Die wandelnde Glocke.
(Goethe.)
Es war ein Kind, das wollte nie
zur Kirche sich bequemen,
und Sonntags fand cs stets ein Wie,
den Weg ins Feld zu nehmen.
Die Mutter sprach: „Die Glocke tönt,
und so ist dir's besohlen;
und hast du dich nicht hingewöhnt,
sie kommt und wird dich holen."
Das Kind, es denkt: Die Glocke hängt
da droben auf dem Stuhle.
Schon hat's den Weg ins Feld gelenkt,
als lief es aus der Schule.
Die Glocke, Glocke tönt nicht mehr,
die Mutter hat gefackelt.
Doch welch ein Schrecken hinterher!
Die Glocke kommt gewackelt.