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151. Das treue deutsche Herz. Volkstümlich.
CVcf) kenn' ein'n hellen Edelstein
^ Von köstlich hoher Art,
In einem stillen Kämmerlein,
Da liegt er gut verwahrt.
Kein Demant ist, der diesem gleicht,
Soweit der liebe Himlnel reicht;
Die Menschenbrust ist's Kämmlerlein,
Da legte Gott so tief hinein
Den schönen hellen Edelstein,
Das treue deutsche Herz.
2. Für Pflicht unb Recht, für Wahrheit, Ehr'
Flammt heiß es allezeit;
Voll Kraft und Mut schlägt's hoch und hehr
Für Tugend, Frömmigkeit.
Nicht schrecket es der Menschen Spott,
Es traut allein dem lieben Gott;
Der ganze Himmel, klar und rein,
Er spiegelt sich mit lichtem Schein
Im schönen hellen Edelstein,
Im treuen deutschen Herz.
3. Wohl weiß ich noch ein gutes Wort,
Für das es heiß entbrannt,
Das ist sein höchster heil'ger Hort,
Das teure Vaterland.
Treu hängt's an ihm, verrät es nicht,
Selbst wenn's in Todesschmerzen bricht.
Kein schönrer Tod auch kann es sein,
Als froh dem Vaterland zu weihn
Den schönen Hellen Edelstein,
Das treue deutsche Herz.
4. Nimm, Gott, mir alles, was ich hab',
Ich geb' es freudig hin,
Nur laß mir deine schönste Gab',
Den treuen deutschen Sinn.
Dann bin ich hochbeglückt und reich,
Kein Fürst auf Erden kommt mir gleich.
Und soll mein Leib begraben sein,
Dann setz in deinen Himmel ein
Den schönen hellen Edelstein,
Mein treues deutsches Herz!