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Unterwegs plauderte die Kleine, die zwar noch ein wenig hinkte,
aber doch ihren Schmerz vergessen hatte, ganz fröhlich mit ihrer gütigen
Helferin.
Als sie die Wohnung erreicht hatten, erzählte die Kleine in aller
Geschwindigkeit der Großmutter, was ihr begegnet sei. Die Großmutter
kannte die Prinzessin schon und bedankte sich aufs schönste für die
ihrer Enkelin geleistete Hilfe.
Von nun an besuchte die Prinzessin häufiger die alte Frau, die sich
von ihrer Hände Arbeit redlich, wenn auch kümmerlich, ernährte. In
dem kleinen Stübchen sah es zwar ärmlich, aber stets sehr sauber aus.
Als einmal der Blick der Prinzessin auf den kleinen, beinahe leeren Glas¬
schrank fiel, der in einer Ecke stand, sagte die alte Frau schmerzlich:
„Ja, ja, früher hatte ich viele schöne Tassen und Gläser, aber nach dem
Tode meines Mannes ist eins nach dem andern dahingegangen, und
ich habe kein neues kaufen können." Die Prinzessin tröstete die gute
Frau, unterhielt sich noch eine Weile mit ihr sehr freundlich und ging
dann fort.
Nach einer Stunde trat der herzogliche Diener in das Stübchen
und setzte einen schweren Korb nieder. „Das schickt Euch die gnädige
Prinzessin Auguste Viktoria für Euren Glasschrank," sagte er. Der
Korb war mit schönen Tellern, Tassen und Gläsern angefüllt. Das
alte Mütterchen faltete bewundernd die Hände und konnte nicht Worte
genug finden, die schönen Sachen und das gute Herz des Prinzeßchens
zu rühmen.
134. Aus dem Leben Aaiser Friedrichs HI.
von Wilhelm Ketsch.
Es war im Juli des Jahres 1865. Auf der Promenade zu Karls¬
bad in Böhmen schritten die Badegäste auf und ab und lauschten der
Musik, die fröhlich vom Kurhause herüberschallte. Unter den Spazier¬
gängern befand sich auch ein Herr, der von allen Seiten auffallend ehr¬
furchtsvoll begrüßt wurde und deshalb einsamere Wege aufsuchte.
Da fühlte er sich plötzlich am Rockschoße erfaßt. Er blickte sich um
und sah ein blasses Mädchen, das flehend zu ihm emporschaute.
„Wer schickt dich betteln, mein Kind?" fragte der Fremde.
„Meine kranke Mutter!" antwortete die Kleine.
„Wo ist dein Vater?"
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