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Sonntags am Rhein. Hallig Hooge.
32. Sonntags am Rhein.
Robert Reinick.
1. Des Sonntags in der Morgenstund,
wie wandert’s sich so schön
am Rhein, wenn rings in weiter Rund'
die Morgenglocken gehn!
2. Ein Schifflein zieht auf blauer Flut,
da singt’s und jubelt’s drein;
du Schifflein, gelt, das fährt sich gut
in all die Lust hinein?
3. Vom Dorfe hallet Orgelton,
es tönt ein frommes Lied,
andächtig dort die Prozession
aus der Kapelle zieht.
4. Und ernst in all’ die Herrlichkeit
die Burg herniederschaut
und spricht von alter, guter Zeit,
die auf den Fels gebaut.
5. Das alles beut der prächt’ge Rhein
an seinem Rebenstrand
und spiegelt recht im hellsten Schein
das ganze Vaterland,
6. das fromme, treue Vaterland
in seiner vollen Pracht,
mit Lust und Liedern allerhand
vom lieben Gott bedacht.
Elise Polko: Dichtergrüße. Leipzig, C. F. Ämelung.
33. Hallig Hooge.
Frau Kndresen sin Wyck).
1. Dem Weltmarkt fern und seinem bunten Leben
liegt im Gewände unscheinbar und schlicht
ein Land, der Meereswelle preisgegeben,
die schäumend sich an seinen Ufern bricht.
2. Treu werd' ich meine Liebe stets bewahren
dem kleinen meerumrauschten Inselland: