Object: Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte (Teil 6)

162 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbes. der Preuß.-deutschen Geschichte. 
truppen nach Holstein und erzwang die Annahme eines Teiles seiner 
Forderungen. (1858.) 
Da diese Bundesexekution bald wieder ins Stocken geraten war, wurde 
(im November 1863) von neuem eine Gesamtverfassung für Dänemark 
und Schleswig erlassen. Unmittelbar darauf starb Friedrich VII., und 
Christian IX. aus der Glücksburger Linie folgte ihm. 
Als am 1. Januar 1864 die Gesamtversassung in Kraft trat, 
wurden die Gesandten von Preußen und Österreich in Kopenhagen be- 
auftragt, ihre Aufhebung zu verlangen, und wenn die Erklärung, daß 
dieselbe erfolgt sei, ihnen nicht bis zu einem bestimmten Tage zugehe, 
Kopenhagen zu verlassen. Da das dänische Ministerium ablehnend ant- 
wertete, war damit der Krieg erklärt. 
König Wilhelm war von vornherein entschlossen, die Schleswig-Hol- 
steinische Frage zur Entscheidung zu bringen, die Herzogtümer gegen jede 
Rückkehr dänischer Gewaltherrschaft zu schützen und die Vereinigung von 
Schleswig und Holstein für alle Zukunft sicher zu stellen. Die Schwierigkeit 
lag nur darin, bei der Löfuug dieser Aufgabe eine Einmischung fremder 
Mächte zu verhindern und die Verwickelung in einen großen europäischen 
Krieg zu vermeiden, Gefahren, die um so drohender waren, als gerade 
die Hoffnung auf die Hilfe der Großmächte die Dänen in ihrem Wider- 
stände gegen die deutschen Forderungen bestärkte. 
Nachdem ein Bundesexekutionsheer Holstein besetzt und sich die dä- 
nischen Truppen über die Eider zurückgezogen hatten, verbanden sich die 
beiden deutschen Großmächte zu gemeinsamem Handeln. Nach Eintritt 
des Kriegszustandes überschritt ein preußisch-österreichisch es Heer die 
Grenze von Schleswig. Den Oberbefehl führte der Feldmarschall Wrangel, 
die Preußen standen unter Prinz Friedrich Karl, die Österreicher unter 
Feldmarschalleutnant von der Gablenz. 
Den ersten Widerstand versuchten die Dänen in dem Danewerk 
zu leisten, das sich quer über den schmälsten Teil der Halbinsel zog. 
Aber als sich das preußische Korps zum Übergang über die untere Schlei 
anschickte, entzogen sie sich der drohenden Umgehung durch eiligen Rückzug 
auf Flensburg. Es gelang weder den Österreichern, sie durch das Ge- 
fecht bei Överfee festzuhalten, noch den Preußen, auf den vereisten 
Chausseen Angelns Flensburg vor ihnen zu erreichen. 
Während darauf die österreichischen Truppen in Jütland einrückten, 
wandte sich die preußische Armee gegen die befestigte Stellung bei Düppel. 
Diese bestand aus zehn durch Wall und Graben verbundenen Schanzen 
und bildete ein festungsartiges Werk, das durch zwei von Brückenköpfen 
geschützte Brücken mit der Insel Alsen verbunden war und auf den Seiten 
durch die überlegene dänische Flotte und die Batterien der Insel gedeckt 
wurde. Das Werk erforderte eine förmliche Belagerung. Nachdem die 
Schanzen mehrere Wochen lang beschossen waren, erfolgte am 18. April,
	        
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