Full text: Lehrbuch der Weltgeschichte für Schulen

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Kampfe das französische Heer, das ihnen unter Vandamme gefolgt 
war, und machten den Marschall selbst zum Gefangenen. Bald 
darauf verließ Napoleon Dresden und zog feine Truppen nach 
Leipzig zusammen, wo eS zu einer dreitägigen, höchst mörderischen 
Völkerschlacht kam (am 16., 18. und 19. Oktober 1813), in 
welcher die Franzosen völlig geschlagen wurden. In hastiger Eile 
flohen sie dem Rheine zu und mußten sich noch bei Hanau (30. 
und 31. Oktober), in einem blutigen Kampfe den Weg bahnen durch 
ein in ihrem Rücken aufgestelltes bayerisch-österreichisches Heer unter 
Marschall Wrede. Der Rheinbund sagte sich jetzt von Napoleon 
los und trat zum Befreiungskämpfe ein; das Königreich Westfalen 
war mit seinem Könige verschwunden; aus Holland, auch aus der 
Schweiz wurden die Franzosen rasch vertrieben. 
Um diese Zeit war auch die Pyrenäische Halbinsel nach langem 
mörderischen Kampfe frei geworden. Der glänzende Sieg bei Vik¬ 
toria am 21. Juni 1813 endete hier die Fremdherrschaft; und 
unter Wellington's Anführung drangen auch von dieser Seite die 
Verbündeten in Frankreich ein. Auch aus Italien wurden die 
Franzosen schnell vertrieben; selbst Murat schloß sich, um sein 
Königreich zu behalten, an die Verbündeten. So glorreich endete 
da« unvergeßliche Jahr 1813. 
Einnahme von Paris. — Absetzung Napoleon's. — Noch 
vor dem Ende dieses glorreichen Jahres, am 2. Dezember, rückten 
die Verbündeten von Holland bis Basel über den Rhein, um den 
früheren Machtgebieter jetzt in seinem eigenen Lande heimzusuchen. 
Aber auch in Frankreich waren noch schwere Kämpfe zu bestehen. 
Mitten zwischen seinen Gegnern lauernd, stürzte Napoleon bald 
auf den einen, bald auf den andern los und drängte ihn zurück. 
Blücher siegte zwar bei Brienne, wurde aber bei Montmirail und 
Montereau umgangen und geschlagen. Dann aber zogen sich die 
Verbündeten enger zusammen und schritten kräftig wieder vor. Am 
9. März 1814 schlugen sie Napoleon bei Laon und näherten sich 
siegreich der Hauptstadt selbst. Um diese zu retten, wagte Napoleon 
ein verzweifeltes Mittel. Er wandte sich seitwärts nach dem Rheine 
hin, hoffend, die Verbündeten würden ihm folgen. Diese aber ließen 
ihn ruhig ziehen und schickten ihm bloß ein kleines Beobachtung«-
	        
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