Full text: Von Alexander d. Gr. bis Christus (Bd. 3)

C. Julius Cäsar. 159 
Elf Jahre dauerte die Herrschaft der Triumvirn 
Dreimänner) Cäsar, Pompejus und Crassus. Crassus 
wollte, nachdem er den Tempel in Jerusalem geplündert 
hatte, noch gegen die Parther ziehen, wurde aber von ih⸗ 
nen erschlagen. Nun waren noch Cäsar und Pompejus. Da 
Julia, Cäsars Gemahlinn und Pompejus Tochier, starb, 
erkaltete auch die Freundschaft dieser beiden, und Cäsar 
spielt nun die Hauptrolle. 
8 63. 
C. ulius Cäsar. 
(Geb. 99. 44 v. Chr.) 
Der größte römische Feldherr, geboren zum Siegen und 
Herrschen, war der Sohn eines Praͤtors, geboren unter dem 
sechsten Consulate des Marius. Seinen Vater verlor er 
früh, seine Mutter Aurelia, eine sehr geistreiche Frau, 
ließ ihn aber von den besten Lehrern unterrichten, die schmei— 
chelnde Beredsamkeit lernte er von ihr selbst. Sein Geist 
war außerordentlich stark: er konnte lesen, schreiben, hören 
und dietiren zugleich, und dictirend sechs Schreiber mit ver— 
schiedenen Gegenständen beschäftigen, ohne verwirrt zu wer— 
den. Sein Körper war anfangs schwächlich, aber trotz seines 
blassen und hagern Gesichtes rollte doch ein rasches Blut in 
seinen Adern. Einen periodischen Kopfschmerz, der andere 
betaubt haben würde, achtete er nicht, sondern strengte sich 
nur noch mehr an, um die Schwäche seines Körpers durch 
Mäßigkeit und gymnastische Uebungen zu besiegen. Man sah 
ihn, seine Hände auf dem Rücken gehalten, sich den stürmi— 
schen Bewegungen des wildesten Pferdes überlassen, und im 
Schwimmen, Laufen, Fechten war er nicht minder geübt. 
Er lebte von mäßiger, oft dürftiger Nahrung, und konnte 
die härtesten Strapazen des Krieges leicht ertragen. Be— 
rauscht hat man ihn nie gesehen. Seine Reisen waren Flüge, 
und alles, was er that, geschah rasch, lebhaft, und doch im— 
mer mit Besonnenheit. Sinnlichkeit und Ehrgeiz waren seine 
heftigsten Begierden, und ausschweifend hat er beide befrie⸗ 
bigt; aber nie verlor er darüber den Geist, der ihn über 
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