II. Zeiten der Religionskriege. 213
dergesetzt; und nun ging es an ein beispielloses Würgen.
Täglich wurde eine Menge gehenkt, geschleift, geköpft,
geviertheilt, verbrannt. Alba selbst rühmte sich später,
in 5 Jahren 18,000 Personen hingerichtet zu haben.
Egmont und Hoorne wurden öffentlich enthauptet: sie
starben gefaßt uud glaubensfest, und die Scene war so
erschütternd, daß selbst den rohen spanischen Soldaten
Thränen in die Augen kamen.
Nun war es ein Glück, daß Oranien, „der Schweig¬
same" genannt, sich geflüchtet hatte. Zwar konnte er
etliche Jahre nichts gegen die geübten spanischen Trup¬
pen ausrichten. Indessen zog sich Alba durch drückende
Besteurungen auch den Haß der Katholiken zu. Der
Aufstand wiederholte sich nachdrücklicher. So sehr auch
die Nachfolger Alba's ihn zu unterdrücken suchten, wuchs
dock die Partei Wilhelms; und auf der berühmten Union
zu Utrecht (1679) wurde der Freistaat „der vereinigten
Niederlande" fest begründet, bestehend aus den 7 nörd¬
lichen Provinzen: Holland, Seeland, Utrecht, Grdnin-
gen, Geldern, Friesland, Oberyssel. Freilich hatte der
junge Staat noch eine schwierige Lage; denn Wilhelm
sank, von einem jesuitischen Meuchelmörder verfolgt, der