Full text: Einleitung zur Universalhistorie

der allgemeinen Weltgeschichte. „ 45 
den ansehnlichsten Eroberungen ein neues‘Kat* 
scrrhum errichtete, dessen Hauptstadt abermals 
5\om wurde. Seine mächtige Monarchie ward 
gleich nach seinen Zeiten Ln drey Reiche, sta¬ 
llen mit der Kar'scrwürdc, Deutschland und 
Frankreich zertheilt. Das eigentliche deut¬ 
sche Reich, das nunmehr vornehmlich diesseits 
des Rheins seine Herrschaft gründete, erlangte 
zwar im zehnten Jahrhunderte Italien und die 
Äaiserrvürde wieder, verlor aber das erstere in 
den folgenden Zeiten größtenthcils: so wie sich 
endlich auch die Schweiz und die vereinigten 
Niederlande von ihm trennten. Es wurde 
' ein Wahlreich, und zuletzt eine Zusammensetzung 
vieler Staaten, blieb immer unruhig, und in 
einer beinahe gesetzlosen Versassung, bis gegen 
den Ansang des sechzehnten Jahrhunderts, und 
gelangte erst weit später zu einem blühenden Zu¬ 
stande. Die Deutschen haben seit den Zeiten 
der Franken das übrige Europa großenteils 
unterrichtet, zum Christenthums bekehrt oder ge¬ 
nöthigt. Die meisten europäischen Völker und 
Reiche stammen von ihnen ab, haben noch ihre 
Sprache oder Spuren derselben, und werden 
zum Theil von deutschen Fürsten regiert. Im¬ 
mer sind die Deutschen Eiferer für die Lrey- 
heir, kriegerisch, tapfer, arbeitsam und 
standhaft gewesen. Sie haben große Thaten 
verrichtet; aber stets viele Hindernisse und zu 
wenig Aufmunterung gefunden, um mehrere 
derselben auszuführen. Einige der wichtig- 
ften Entdeckungen schreiben sich von ihnen her. 
Sie haben zuerst das Joch der geistlichen
	        
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