— 187 —
Nach mehren Niederlagen das ganze asiatische Gebiet bis an den Taurus
abtreten. Blutige Thronstreitigkeiteil erschütterten und zersplitterten das
schon geschwächte Reich immer mehr, bis es endlich im Jahre 64 v. Chr.
eine Beute der Römer wurde. — Dasselbe Schicksal traf fast alle Pro-
vinzen, die sich nach und nach von dem syrischen Reiche losgerissen und
zu besonderen Neichen erhoben hatten; unter diesen Pergämum,
Parthien, Bactrien, Armenien, Bithynien und Palästina.
Fast alle wurden nach und nach von dem wetterobernden Volke der
Römer verschlungen.
10* Geschichte der Römer.
a. Beschreibung Italiens.
Vom südlichen AbHange der Alpen ans erstreckt sich fast in der
Form eines Reiterstiefeld weit in das mittelländische Meer hinein die
Halbinsel Italien, welche man wohl den Garten Europas nennt.
Nach Westen zu liegt das tyrrhenische Meer, im Osten stößt das stür-
mische adriatische Meer an die Halbinsel. Eine Gebirgskette, die Apen-
ninen, zieht sich von Norden nach Süden der Länge nach das ganze
Land hindurch. Viele Bäche ergießen sich von beiden Seiten des Ge-
birges, aber sie erreichen, da die Halbinsel nur schmal ist, zu bald das
Meer, und darum sind die wenigsten schiffbar. Nur in Oberitalien, wo
vom südlichen Abhänge der Alpen die Gewässer zusammenströmen, bildet
sich ein großer schiffbarer Fluß, der Padus oder Po. Er kommt
majestätisch von den schneereichen Gipfeln des Monte Biso, durch-
zieht von Westen nach Osten ganz Oberitalien, und, nachdem er sich auf
seiner weiten Bahn auf beiden Seiten mit vielen Nebenflüssen, unter
diesen mit dem Ticinus und der Trebia, vereinigt hat, ergießt er sich end¬
lich durch mehrere Mündungen in das adriatische Meer. Von den übri-
gen wichtigeren Flüssen Italiens fließen nach Westen der Mäcra, Arnus,
Tiber und Silärus; nach Osten der Rtibtco, Metaurus, Frento und
Aufidus. — Eine milde heitere Luft läßt auf den Feldern Italiens die köst-
lichsten Früchte zur Reife kommen, die bei uns gar nicht wachsen, oder doch
nur in Treibhäusern durch den Wechsel der Jahreszeiten gebracht werden
können. Wegen solcher Fülle der Naturschönheit und des Segens war
die apenninische Halbinsel von jeher nicht nur der Stolz seiner Bewoh¬
ner, soudern auch das Land der Sehnsucht für den Fremden. Nach der
'