Full text: Geschichte des Mittelalters (2)

Stärkung der 
königlichen 
Gewalt. 
Entartung der 
späteren 
Merowinger. 
Fredegunde 
und 
Brunhilde. 
Majordomus 
Pippin. 
Germanische 
Reiche. 
Eindringen 
der Slaven. 
24 Erweiterung des fränkischen Reiches. - Ergebnisse der Völkerwanderung. 
T hü rin g^e rund Bayern; selbständig standen ihm hier jetzt nur 
noch die «Lachsen und die Friesen gegenüber. J F 
Mit der Ausbreitung der Franken über Gallien war natur¬ 
gemäß eine Stärkung der königlichen Gewalt verbunden; vor 
allem erschien Chlodowech durch Annahme des ihm von Byzanz ver¬ 
machen" Kaisers ^ ^ ®teÖDertreter ober Nachfolger des rö= 
Wenn auch das Reich unter Chlodowechs Söhnen und Nach¬ 
folgern seme Grenzen immer noch erweiterte, so zeigten sich doch im 
wdM^pA? i ^F p u^ e n tie f e n V e rsalles. Selten wurden 
ohl Recht und Billigkeit so mit Fufzen getreten, nahmen Sinn- 
Kchkelt und SütenlojtgM so überhand als im damaligen Gallien. 
Hierin gingen gerade die Könige und ganz besonders die beiden 
Königinnen Fredegunde und Brunhilde aus Chlodowechs Stamm 
ihren Unterthanen voran. 
Sie ergaben sich immer mehr einem weichlichen Leben und 
walzten alle Regrerungslasten ans die Schultern ihrer Hosbeamten, 
unter denen der Majordomus oder Hausmeier schließlich der 
mächtigste, der Vertreter des Königs, ja der eigentliche Regent des 
Reiches wurde. Das Reich löste sich mehr und mehr in die vier 
Bestandteile. Austrasien, d. i. Ostland, das sich von Schelde 
und JJtoas bis tn die Rhemgegendm erstreckte, Neustrien (= Neu- 
toeffcta, d. i das neu im Westen eroberte Land) zwischen Loire und 
Ärmelmeer, Aquttanten, das den Westgoten abgenommene Gebiet 
zwischen Lmre und Pyrenäen, und Burgund, die Rhonegegenden. 
m1-J i Q etIt ^klt sich deutsches Wesen, in den drei anderen 
Jtetchötetlen romanisierten sich die Franken und Burgunder mehr und 
Ehr und gingen so der deutschen Nationalität verlustig. Diese 
Trennung gefährdete den Fortbestand des fränkischen Reiches. Die 
Gefahr wurde jedoch dadurch beseitigt, daß Pippin der Mittlere 
fich zum alleinigen Majordomus machte (um 700) und diese 
Würde in feinern Hanse vererbte. 
Ergebnisse der Völkerwanderung. 
Die Völkerwanderung hat in Europa die bedeutendste Umgestaltung 
herbeigeführt, indem sie unsern Erdteil so unter drei große Völker- 
verteilte, wie wir es im wesentlichen noch heute finden. 
Wahrend die Karte Europas vorher ein einziges großes Reich, nämlich 
das römische, aufweist, wurde dieses letzte und mächtigste von den Welt¬ 
reichen des Altertums durch die Völkerwanderung zerstört, und auf 
fernen Trümmern entstanden neue und zwar germanische Reiche 
Die Germanen gaben alle Länder östlich der Elbe und des 
auf und rissen das vorher römische Westeuropa an 
M. Während in die von den Germanen verlassenen Gebiete die 
bis dahin noch unbekannten Slaven nachrückten, blieb jedoch auch
	        
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