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sind mit umgebogenen Spitzen oder Häklein versehen, sie hängen sich
an das Fell der Tiere oder an die Kleider der Menschen an, werden
fortgetragen und an einem andern Orte wieder weggestreift oder ab¬
gelesen und ausgesäet, und der es tut, weiß es nicht oder denkt
nicht daran. Viele Kerne gehen unverdaut und unzerstört durch den
Magen und die Gedärme der Tiere, denen sie zur Nahrung dienen
sollen und werden an einem andern Ort wieder abgesetzt. So haben
ton: ohne Zweifel durch Strichvögel schon manche Pflanze aus fremden
Agenden bekommen, die jetzt bei uns daheim ist und guten Nutzen
bringt. So gehen auf hohen Gemäuern und Türmen Kirschbäume
und andere Pflanzen auf, wo gewiß kein Mensch den Kern hin¬
getragen hat. Noch andere fallen von den überhängenden Zweigen
ins Wasser, oder sie werden durch Wind und Überschwemmungen
w die Ströme fortgerissen und weitergeführt und an anderen Orten
"Urch neue Überschwemmungen wieder auf dem Lande abgesetzt. Ja,
einige schwimmen auch wohl auf den Strömen bis ins Meer, er¬
lichen das jenseitige Gestade und Heimen sich alsdann in einer
landesfremden Erde ein. Also müssen alle Kräfte und Elemente die
Wohltätigen Absichten des Schöpfers befördern, Schnee und Regen,
Blitz und Hagel, Sturm und Winde, die seine Befehle ausrichten.
Johann Peter Hebel.
229. Lebensworte
Zu dem vollen Rosenbaume
sprach der nahe teichenstein:
»Zst es recht, in meinem Raume
Troß zu tun und zu verhüllen
ureiner Sprüche goldnen Schein,
allein mit Trost erfüllen?"
2 .„Auch aus Grüften,"sagt die Blüte,
„ruft mich Gottes Macht und Güte,
heller noch denn tote Schriften
sein Gedächtnis hier zu stiften.
Und ich blühe tröstend fort,
ein lebendig Gotteswort."
Abraham Emanuel Fröhlich.
v. Ms der leblosen Natur.
23«. Die Edelsteine.
1. Vernahmst du, daß vom Edelsteine
gar wunderbare Lage geht?
Einst haben Glumen, holde, kleine,
ein ew'ges Glühn von Gott erfleht.
2. Lie wollten nicht in Herbstestagen
trostlos verwelken, sterben gar;
da hat ste in den Gerg getragen
bei Nacht die braune Gnomenschar.
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