Full text: Ergänzungsband für Mittelschulen (Teil 4, [Schülerbd.])

’ Friedrich vilhelm Weber '*ννÒÚJÆÚCÇjaeaæcœceccæa 421 
— A — 
38. mahnt der Zorn des letzten Römers, 
Gott und Vaterland zu ehren, 
drängt er, vor dem Bild des Lasters 
dich der Tugend anzuschwören; 
43. oder war ein Festtagsbraten 
zu erbirschen in den Forsten, 
sei's ein stolzer Sechzehnender, 
seiss ein Bursch mit Wehr und Borsten. — 
39. strömt dir aus dem Buch der Bücher 
Kraft und Trost im Kampfgewühle, 
wie dem matten Wüstenwaller — 
aus des Palmenquelles Kühle: 
44. Also übten sie beständig 
Friedenswerk und Kampfespflichten, 
doch der Arbeit für der Seele 
Heil vergaßen sie mitnichten. 
40. sei gedenk der wetterfesten 
Lanzenknechte der Konvente, 
sei gedenk der schwarzen Krieger 
auf dem weißen Pergamente! — 
45. Früh und spät zum Himmel schallte 
ihrer Hymnen und Gebete 1 
bange Klage, die für alle 
und für sie um Einlaß flehte. 
41. Auch zu rauherm Dienste stählten 
die Geschornen ihre Kräfte; 
schicklicih wußten sie zu führen 
Bogen, Beil und Lanzenschäfte, 
46. Süßer Schlag der Heidelerche, 
Sonnenschein auf allen Hügeln! 
Tauwind sang, durch alle Schluchten 
flog er rasch auf weichen Flügeln. 
42. waren Feinde zu verjagen. 
die des Feldes Frucht verbrannten, 
oder Räuber, die der frommen 
Spendebringer Weg verrannten; 
47. Friedensboten, Himmelsschlüssel 
sproßten auf der jungen Aue, 
und ein frohes Frühlingsahnen 
rauschte durch die Sachsengaue. 
Gretleins Trauer. 
1. Das Heimchen zirpt im kalten Herd, 
der Herbstwind durch die Bäume fährt; 
die Nächte sind so lang, so lang, 
mir ist ums Herz so bang, so bang; 
ich sitz' allein und spinne 
und sinne, sinne. 
2. Die Rat und linden Trost mir gab, 
die Mutter schläft im kühlen Grab; 
der Vater ist wohl gut, doch rauh, 
sein Mut ist trüb, sein Haar ist grau, 
er weiß nicht, was ich meine, 
wenn ich still weine. 
3. Und einer, der einst hold mir war 
nun ist er fort ins vierte Jahr. 
Wie ihm das Schweifen nur gefällt? 
So falsch ist doch die fremde Welt! 
Wollt' er mein Leid bedenken, 
es müßt' ihn kränken. — 
4. Vergaß er mich? O Not und Pein, 
die Sünde mag ihm Gott verzeihn! 
Die fremde Welt ist falsch und klug. 
O spänn' ich nur mein Leichentuch! 
Ich muß des Flachses Faden 
mit Tränen baden. — 
5. Durchs Dorf im Grund der Wächter geht; 
schwarzt ragt der Wald, es ist schon spät. 
Die Lampe lechzt und flimmert kaum, 
das Heimchen zirpt noch leis' im Traum; 
mich flieht der Schlaf, ich spinne 
und sinne, sinne.
	        
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