Full text: Deutsches Lesebuch für das mittlere Kindesalter beider Konfessionen

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24. Die Frieude am Sommer. 
summen, Grillen zirpen und Heuschrecken schwirren in der 
Mittagszeit dureh die Wiese. 
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— 
Grünes Heupferd. 3n. G. 
Diese prangt jetat in 
ihrem höchsten Schmucke. 
Feine Blutenrispen nicken 
über dem fubhohen Grase 
und streuen Bluütenstaub 
aus, wenn éein vorüber- 
schnurrendes Insekt sie be- 
rühet. Blumen prangen in 
allon Farbenund versenden 
weithin ihre Wollgeruche. 
Bald aber wird all dieser 
Herrlichkeit dureh cbe 
Sense des Mähers ein Ende 
gemacht, und dann wird 
nur kurze Zeit noch das 
duftende Heu an cdie ver- 
gangene Pracht erinnerv. 
Gluhend brennt die Mittagssonne im weiten Saatfeld zur 
Freude des Landmannes; denn durch ihre Strahlen wird in 
wenigen Wochen das Getreide reif sein. Dann giebt es ein 
fröhliches, wenn auech mühsames Ernten. Sind unter unzäh- 
ligen Schweißtropfen die schweren Garben endlich auf den 
Wagen gebracht, dann schmücken sich Schnitter und Schnit- 
terinnen mit Peldblumen und ziehen mit heiterm Gesang 
des Abends in das Dorf ein. 
Da sendet wohl noch der Himmel eine erfrischende Gabe. 
Dunkle Wolken steigen empor; am fernen Horizonte flammet 
es hell auf, nüher und näher kommt des Gewitter. Unter 
Donner und Blitz strömt ein herrlicher Regen nieder, und 
sanft ruhen Menschen und Tere in der luühlen, wurzigen 
Nachtluft. Fr. Noll. 
24. (21.) Die Freude am Sommer. 
Dem Sommer, dem bin ich absonderlich gut, an alt und jung so viel 
Gutes er thut. Giebt Guten und Vösen ihr tägliches Brot, er trocknet viel 
Thränen und stillt manche Not und spricht zu den Kindern: „Nun kommt
	        
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