fullscreen: Lehr- und Lesebuch für männliche Fortbildungsschulen

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Mit der Geburt erwirbt der Mensch zugleich die Zugehörigkeit 
zur Gemeinde und zum Staat, denen sein Vater angehört, und durch 
die Taufe nimmt ihn die Kirche in ihre Gemeinschaft auf. Nicht 
nur das Wohl und Wehe des einzelnen beruht daher auf der Familie, 
sondern auch Staat und Kirche ladile Zukunft der 
ganzen menschlichen Gesellschaft ruhen auf dem 
Fundamentder Familie. Deshalb haben die beiden höchsten 
Gewalten auf Erden, Staat und Kirche, die Familie mit einem 
festen Schutzwalle von heilsamen Gesetzen umgeben. Der Staat 
zeigt seine Sorge um die Familie besonders durch den gesetzlichen 
Schutz des Familienrechtes, welches einen eigenen Abschnitt im Bür— 
gerlichen Gesetzbuch bildet, sowie durch verschiedene Fürsorgegesetze 
zum Segen der Familienmitglieder in gesunden und kranken Tagen 
und zum Schutze der Witwen und Waisen. Die Kirche erhob die 
Einheit und Unauflöslichkeit der Ehe zum heiligen und unantast— 
baren Gesetze, ruft den Segen des Allmächtigen über alle Glieder 
der Familie herab und wünscht in ihr die echten Christen- und Bür— 
gertugenden der Gottesfurcht und Frömmigkeit, der Unschuld und 
Sittsamkeit, der Genügsamkeit und Bescheidenheit, der Sanftmut 
und Geduld, der Aufrichtigkeit und Treue, der Besonnenheit und des 
Fleißes. 
Ohne ein geordnetes Familienleben ist ein gedeihliches 
Christen-, Bürger- und Staatsleben nicht denkbar. Die echten Fa— 
milientugenden ketten den Menschen an Kirche und Staat. Der 
kindliche Gehorsam ist der Prüfstein für die Schule des Lebens, und 
aus der Liebe zum häuslichen Herd entspringt die Liebe zu Gott 
und Vaterland. Zwei Jahrtausende lang hat nun die Einrichtung 
der christlichen Familie gedauert und hat fich in all diesen Zeiten 
bewährt als eine Segensquelle für die Menschheit. Wenn es heut— 
zutage, in der Zeit der Lauheit, der großen Verwirrung und des 
massenhaften Abfalls vom Glauben noch eine erfreulich große Zahl 
guter, überzeugungstreuer Christen und Bürger gibt, so kommt dies 
daher, daß es noch zahlreiche gute Familien gibt. Mögen die deutschen 
Familien sich stets ihrer hohen Aufgabe bewußt sein! 
Daheim im stillen Hause, 
Dem Weltgeräusche fern, 
Erblüht des Himmels Segen, 
Erstrahlt des Glückes Stern.
	        
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