auch davon etwas mit nach Hause. Aber Gras fanden wir auch. Nur
war es gelb und braun und dürr. „Das ist vom vorigen Jahr," sagte
Otto. Das dürre Laub und das dürre Gras raschelte laut, als wir da
durch gingen.
„Ein Schmetterling! ein Schmetterling!" schrie Hans. Auch wir
sahen ihn bald. Er war ganz wunderhübsch. Hellgelb war er, und auf
jedem Flügel blinkte ein kleiner roter Fleck. Wir liefen über Stock und
Stein, aber wir konnten ihn nicht fangen. Wir sprangen über drei
Gräben weg, aber den Schmetterling kriegten wir doch nicht. Manchmal
setzte er sich hin. Dann sah ich, wie seine hübschen, gelben Flügel sich
nach oben zusammenklappten und leise zitterten, aber wenn ich die Hand
ausstreckte — schnell war er wieder weg.
Fritz wollte nach dem Schmetterling werfen. Er warf semen Hut
nach ihm. Plötzlich lag Fritz im Graben und sein Hut auch. Wir lachten
und schrien: „Bist du naß?"
Fritz lachte auch. „Nein, es ist ja beinahe kein Wasser im Graben,
aber ich habe etwas gefunden, etwas Wunderschönes! Kommt schnell her."
Wir sprangen alle drei zu Fritz in den Graben.
„Ach, eine Primel! eine gelbe Primel ist es! und schon ganz auf¬
geblüht!" sagte Otto verwundert. Die Primel war sehr hübsch. Ein
ganz gerader, kurzer, wolliger Stengel kam aus dem feuchten Boden. Unten
um den Stengel waren flach ausgebreitet hellgrüne, etwas längliche
Blätter mit vielen Adern. Oben am Stengel standen drei hellgelbe
Blumen, und viele Knospen waren noch daneben.
Wir fanden noch zwei Primeln an dem Graben, aber sie waren nicht
aufgeblüht.
Neben dem Graben war eine kleine, sonnige Wiese ohne Bäume.
Das Gras war noch braun. Es roch sehr gut und glänzte in der Sonne.
Wir lagerten uns und verzehrten unsere Butterbröte. Dabei fanden wir
auch etwas. Es waren dünne graue Zweige mit dicken, hellgrauen, wolligen
Knospen. Seidenweich waren sie und so hübsch. Es waren Weiden¬
kätzchen. Wir mutzten die Zweige mit dem Messer abschneiden, zum
Abbrechen waren sie zu zäh.
Unsere Hände waren ganz rot und blau vor Kälte, unsere Stiefel
waren ziemlich schmutzig und unsere Beine ziemlich müde, als wir nach
Hause kamen.
Aber ich glaube, es war die schönste Tour, die ich gemacht habe.
Und als ich meine Botanisierdose aufmachte und Epheuzweige, silbergraue