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das ist der Atem Gottes,
der schwebet ob den Seen.
3. Es küßt der Herr aufs Lockenhaupt
die schlummernde See gelind
und spricht mit säuselndem Segen:
Schlaf ruhig, wildes Kind!
159. Die Meereshochzeit. Von Julius Reuper.
£s war am Festtage von Christi Himmelfahrt. Heiß brannte
Italiens Sonne herab auf Venedigs Häusermeer, seinen pracht¬
vollen Markusplatz und die dahinter sich in lieblicher Bläue dehnende
See. Mit wonnigem Behagen sog man die kühleren Lüfte ein, die
vom Meeresstrande herüberwehten in das vielverschlungene Geäder
von Kanälen, das die festlich geschmückte Lagunenstadt durchzog. Zahl¬
lose Gondeln, mit heiter plaudernden Männern, Frauen und Kindern
besetzt, bedeckten Venedigs Wasserstraßen, und fast alle die geschmückten
Boote strebten hinaus nach der Lagune, dem von einem Dünenwalle
begrenzten Vorhofe des offenen Meeres. Schon wiegten sich dort
Gondeln, Barken und Jachten in beträchtlicher Zahl, mit Teppichen
und Fahnen festlich herausgeputzt.
Aus der Stadt donnerten plötzlich mehrere Kanonenschüsse herüber
nach der Lagune, und die Glocken der Kirchtürme begannen zu läuten.
Aus dem Stimmengewirre der fröhlichen Menge erscholl es jetzt:
„Er fährt ab, der Doge! Er kommt!" Und brennende Neugier blickte
aus allen Augen.
Schiff auf Schiff löste sich inzwischen vom Ufer des Markus¬
platzes, und von Gondel zu Gondel, von Barke zu Barke ertönte der
Ruf: „Der Bucintoro! Der Bucintoro!"
Und ja, da schaukelte er sich auf den Fluten, der goldene Buzen-
taurus, Venedigs prunkvoll ausgestattetes Staatsschiff! Begleitet und
gefolgt von unzähligen andern Fahrzeugen, stach es hinaus in See.
In zwei langen, durch eine breite Wasserstraße getrennten Reihen
hatten sich bereits viele Gondeln und Barken aufgestellt, zwischen
denen hindurch es nun seinen Weg verfolgte.
Gar stattlich nahm er sich aus, wie er so seine Bahn dahinzog,
der stolze Bucintoro. Von goldenen Zieraten erstrahlend wurde er
von zwanzig Ruderern, die prunkvoll gekleidet waren, mit kräftigen
Schlägen dem Lido zugetrieben. Auf zehn Bänken saßen sie verteilt,
inmitten des Schiffes aber ein siebzigjähriger Greis, groß und schön
von Gestalt, in goldgestreiften Purpur gekleidet: Venedigs Doge oder
Herzog, das Oberhaupt der Republik. Ein rotes Barett mit Gold-
Wacker, Lesebuch. A3. V. Teil. 17