Klima und Naturerzeugnisse. —-Mordbayern. 59
2. In dem Alpenvorland und auf der Hochebene ist das Hochebene.'
Jahresklima etwas wärmer, obgleich man die Januardurchschnittskälte
mit mehr als —3 Grad empfinden muß, dagegen die des Juli mit
-f-17 annehmen kann. Besonders begünstigt erscheint das Bodensee-
decken, wo der Sommer eine Juliwärme von + 18£- Grad zeigt,
der Januar nur —1 Gr., weshalb man im Gegensatz zu Ober-
bayern einen großen Obstreichtum, ja bis 450 m Höhe auch
Weinbau dort antrifft. Die Niederschlagsmenge ist in diesem Gebiete
bis zur Mittellinie zwischen dem Fuß der Alpen und der Donan
noch beträchtlich: es sind etwa 80 cm, weiter u aber nur zwischen 60
nnd70cm. Das eigentliche Donauthal leidet im Winter unter der-
stärkter Kälte gegenüber dem nächsten Anlande. Im Sommer aber
reist an dem AbHange des Bayrischen Waldes auch der Wein.
3. In No rdbayern haben die östlichen Gebirge manche klimatische Nord-
Ähnlichkeit mit den Alpen. Sie veranlassen eiue beträchtlichere Kälte, 6ol,ern*
als man sie nach der geringen Höhe dieser Erhebungen zu vermuten
pflegt. So zeigen die Orte am Regen und im Naabgebiet eine
Januarkälte von —3 Grad, n des Fichtelgebirges --- 3^; der Juli
kommt auch hier zu +17, im N nur zu —(— 16 Grad.
Die Niederschlagssummen sind im Böhmerwald und im Fichtel-
gebirge über 90 cm und steigen in der Südhälfte des ersteren bis
zu 150 cm.
Merklich anders steht es damit schon auf dem Jura und
ähnlich auch weiter w. Die Höhe der jährlich niederfallenden
Wassermenge wird von der Pegnitzlinie an 8 mit 70, nördlich aber
und im Maingebiet überhaupt, abgesehen vom Spessart und der
Rhön, mit 80 cm bestimmt. Die Temperatur aber ist auf dem
Plateaurücken NO Bayerns unter dem ungehemmten Einfluß der
nordöstlichen Winde dem Pflanzenwuchs ungünstiger, insofern der
Sommer nicht ebenso den Boden erwärmt, als es bei gleicher Höhe
anderer Gegenden des Landes geschieht, und der Winter rauher bleibt.
Vorteilhast ist aber die Sommerwärme im Regnitzthale bei Bamberg
mit fast +19 Grad im Juli, während man weiter w bereits
im großen Maßstabe treffliches Obst und gesuchte Weine baut, beson-
ders bei Würzburg, obwohl hier die durchschnittliche Wärme der Luft
wenig sich gegenüber der Gegend von Bamberg steigert.
d. Maturerzeugnisse.
Nordbayern.
Mannigfaltig wie die Bodenverhältnisse und das Klima sind Nord-
auch die Naturgaben des Stein-, Pflanzen- und Tierreiches, welche we,*m-
der Bevölkerung zum Lebensunterhalt dienen.
In den Gebirgserhebuugen des NW, besonders im Spessart
und auf der Rhön, gedeihen noch immer die stattlichsten Waldungen,