Full text: Prosa aus Religion, Wissenschaft und Kunst (Band 2, [Schülerband])

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so bin wieder hier zurücke gekommen hier bei dem Kogiinent steht gottlop noch alles 
guht und habe ich 3 Schöne Kserutsn von dem hertzoch von Eißenach gekrigt, welche 
alle 3 über 11 Zoll feinbt, Ich habe auch bereits mit einigen landt junkeren wegen das 
Guht Koinsdergischen Jnwentario gesprochen und wollen sie künftige Woche den Anschlach 
darvon machen, und werde ich auch Montach hingehen Der Feldscher so bei mihr ward 
ist würklich gestorben, und werde mihr anjetzo erkundigen um einen wiederzukriegen, 
übrigens wünsche von Grundt meines Hertzens das der liebe Gott es mit Meines Aller¬ 
gnädigsten Vahters podagra baldt wieder zur Leßerung leiten Möge, und Ehr mihr stets 
die Gnade thue zu glauben das Sein mensch mit mehrerer Devotion treüe liebe und 
respeet gegen Ihn ist als wie 
Meines Aller Gnädigsten Königs 
und Vahters 
treü gehorsamster 
Hupin den 11 Dec 1733 Diner und Sohn 
Friederich. 
4. Luise, Königin von Preußen, geb. Prinzessin von 
Mecklenburg-Ltrelitz (1779-1810). 
Quelle: Braun, Luise, Königin von Preußen, in ihren Briefen. Berlin 1888. S. 153 ff. 
An ihren Pater, den Prinzen Karl non Mecklenburg. 
Bester Vater! 
^Königsberg, Mai 1809.] 
Mit uns ist es aus, wenn auch nicht für immer, doch für jetzt. Für mein Leben 
hoffe ich nichts mehr. Ich habe mich ergeben, und in dieser Ergebung, in dieser Fügung 
des Himmels Lin ich jetzt ruhig und in solcher Ruhe, wenn auch nicht irdisch glücklich, 
doch, was mehr sagen will, geistig glückselig. Es wird mir immer klarer, daß alles so 
kommen mußte, wie es gekommen ist. Die göttliche Vorsehung leitet unverkennbar neue 
Weltzustände ein, und es soll eine andere Ordnung der Dinge werden, da die alte sich 
überlebt hat und in sich selbst als abgestorben zusammenstürzt. Wir sind eingeschlafen 
aus den Lorbeeren Friedrichs des Großen, welcher, der Herr seines Jahrhunderts, eine 
neue Zeit schuf. Wir sind mit derselben nicht fortgeschritten, deshalb überflügelt sie uns. 
Das siehet niemand klarer ein als der König. Noch eben hatte ich mit ihm darüber 
eine lange Unterredung, und er sagte in sich gekehrt wiederholentlich: das muß auch bei 
uns anders werden. Auch das Beste und Überlegteste mißlingt, und der französische 
Kaiser ist wenigstens schlauer und listiger. Wenn die Russen und die Preußen tapfer 
wie die Löwen gefochten hatten, mußten wir, wenn auch nicht besiegt, doch das Feld 
räumen, und der Feind blieb im Vorteil. Von ihm können wir vieles lernen, und es 
wird nicht verloren sein, was er getan und ausgerichtet hat. Es wäre Lästerung zu 
sagen, Gott sei mit ihm; aber offenbar ist er ein Werkzeug in des Allmächtigen Hand, 
um das Alte, welches kein Leben mehr hat, das aber mit den Außendingen fest ver¬ 
wachsen ist, zu begraben. 
Gewiß wird es besser werden: das verbürgt der Glaube an das vollkommenste Wesen. 
Aber es kann nur gut werden in der Welt durch die Guten. Deshalb glaube ich auch 
nicht, daß der Kaiser Napoleon Bonaparte fest und sicher aus seinem, jetzt freilich glän¬
	        
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