IV. Volkslieder. 
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133. Das treue deutsche Herz. 
Ich kenn' ein'n hellen Edelstein 
Von köstlich hoher Art) 
In einem stillen Kämmerlein 
Da liegt er gut verwahrt. 
Kein Demant ist, der diesem gleicht, 
So weit der liebe Himmel reicht) 
Die Menschenbrust ist's Kämmerlein, 
Da legte Gott so tief hinein 
Den schönen, hellen Edelstein, 
Das treue deutsche Herz. 
Für Pflicht und Recht, für Wahrheit, 
Flammt heiß es allezeit, fEhr' 
Voll Kraft und Mut schlägt's hoch und 
Für Tugend, Frömmigkeit. fhehr 
Nicht schrecket es der Menschen Spott, 
Es traut allein dem lieben Gott,- 
Der ganze Himmel, klar und rein, 
Er spiegelt sich mit lichtem Schein 
Im schöneü, hellen Edelstein, 
Im treuen deutschen Herz. 
Wohl weiß ich noch ein gutes Wort, 
Für das es heiß entbrannt, 
Das ist sein höchster, heil'ger Hort, 
Das teure Vaterland. 5 
Treu hängt's an ihm, verrät es nicht, 
Selbst wenn's in Todesschmerzen bricht. 
Kein schönrer Tod auch kann es sein, 
Als froh dem Vaterland zu weihn 
Den schönen, Hellen Edelstein, io 
Das treue deutsche Herz. 
Nimm, Gott, mir alles, was ich hab', 
Ich geb' es freudig hin) 
Nur laß mir deine schönste Gab', 
Den treuen deutschen Sinn. i5 
Dann bin ich hochbeglückt und reich, 
Kein Fürst auf Erden kommt mir gleich. 
Und soll mein Leib begraben sein, 
Dann setz in deinen Himmel ein 
Den schönen, hellen Edelstein, 20 
Mein treues deutsches Herz. 
134. Wallfahrtslied. 
In gottes namen saren wir, 
seiner genaden begeren wir, 
das helf uns die gottes kraft 
und das heilige grab 
da gott selber inne lag! 
Kyrieleis! 
Christeleis, Kyrieleis! 
das helf uns der heilig geist 
und die wäre gottes stimm, 
daß wir frölich farn von hin! 
Kyrieleis! 
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135. Weihnachtsfreude. 
Freut euch, ihr lieben Christen, 
Freut euch von Herzen sehr! 
Euch ist geboren Christus, 
Wahrlich, recht gute Mär! 
Es singen uns die Engel 
Aus Gottes hohem Thron, 
Gar lieblich tun sie singen, 
Fürwahr ein'n süßen Ton. 
Also tun sie uns singen: 
„Das Kindlein ist euch hold. 30 
Es ist des Vaters Wille, 
Der hat's also gewollt. 
Es ist euch dargegeben, 
Dadurch ihr solltet Han 
Des Vaters Gunst und Segen,- 35 
Sein' Gnad' ist aufgetan. 
136. Das Leiden des Herrn. 
Da Jesus in den Garten ging 
Und sich sein bitteres Leiden anfing, 
Da trauert' alles, was da was, 
All Kreatur, Laub, grünes Gras. 
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