Full text: (Für die 1. Vorschulklasse) (Teil 2, [Schülerband])

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2. Es stimmt und flirrt, es blinkt und blitzt; 
die langen Zapfen wohl gestützt, -- 
die feinen Nadeln ohne Zahl, 
sie funkeln froh im Sonnenstrahl. 
3. Der schwarze Nabe tappt im Schnee, 
die Kälte thut ihm gar uicht weh. 
Der arme Sperling seufzt und denkt: 
„O war' ein Körnlein mir geschenkt! 
4. Ein einzig Körnlein such' ich nur 
vergebens auf der Winterslur." 
Ans Fenster pickt sein Schnabel fein, 
o, macht ihm auf und laßt ihn ein! 
5. Wie blinkt die Abendsonne schön! 
In weißem Dampf die Hügel stehn, 
schon dunkel wird der lichte Wald, 
der Mond am Himmel glänzet bald. 
6. Der schöne Tag vorüber ging, 
der Mond sein helles Licht empfing, 
mit Sternlein füllt der Himmel sich: 
Herr Gott, Herr Gott, wir loben dich! 
H. Klctke. 
15. Der Zaunkönig. 
Der Zaunkönig ist fast der kleinste Vogel in unserm Lande, 
und doch hat er größeren Mut, als die meisten andern. Nachtigall 
und Amsel, Drossel und Grasmücke singen bloß in der schönen Jahres¬ 
zeit, wenn alle Bäume und Blumen blühen, und der Himmel ein 
freundliches Gesicht macht. Sowie der Herbst kommt, und der Wind 
rauher weht, ziehen sie schleunigst fort und lassen nur die leeren 
Nester und die verlorenen Federn zurück. 
Der Zaunkönig aber bleibt bei uns, es mag stürmen und schneien, 
wie es will. Wenn im Winter Finken und Ammern sich verkriechen, 
wenn selbst die Sperlinge verdrießlich unter dem Dachsimse sitzen und 
die Federn sträuben, dann hüpft der kleine Zaunkönig munter und 
frisch durch Zäune und Hecken. Wenn er auch uicht gut fliegen kann, 
desto besser versteht er zu kriechen. Von klein auf lernt er flink 
hüpfen und schlüpfen, sich biegen und schmiegen durch Zweige und
	        
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