C. In der Gemeinde 
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lichen Wirkungskreis. Sie geben, weil der Landmann nur einmal im 
Jahre, nämlich zur Herbsterntezeit, regelmäßig Zahlungen zu leisten ver¬ 
mag, Darlehen nach dem vorhandenen Bedürfnisse auf kürzere oder 
längere Zeit, jedoch in letzterem Falle gegen ratenweise Abtragung des 
Kapitals in bestimmten jährlichen Beträgen, gegen mäßigen Zinsfuß und 
gegen sehr geringe, nicht selten auch ganz ohne Provision. Ihre Ver¬ 
waltung geschieht durch einen Vorstand und einen Rufsichtsrat ganz 
unentgeltlich. Nur der Rechner erhält eine geringe Entschädigung, die 
von der Generalversammlung festgesetzt wird. Rlle Ersparungen dienen 
zur Ansammlung eines Reservefonds. Die Darlehen werden nie gegen 
Wechsel, sondern entweder gegen Hinterlegung guter Wertpapiere oder 
gegen sichere Hypothek oder gegen Bürgschaft gewährt. Für die richtige 
und gewissenhafte Beobachtung der Satzungen des Vereins haften die 
Mitglieder der Vorstandschaft und des Rufsichtsrates - und diese können 
das leicht tun, weil sie die Verhältnisse der Mitglieder in ihrem Vereins¬ 
bezirke, welche allein Darlehen erhalten dürfen, genau kennen. Rlle 
irgendwie gewagten Geschäfte sind verboten. 
In einem solchen verein wird auch der ärmste Mann als Mitglied 
aufgenommen. Unsoliden, leichtsinnigen und verschwenderischen Leu¬ 
ten aber, selbst wenn sie anscheinend in ganz guten Vermögensverhält¬ 
nissen stehen, kann dagegen der Verein nicht zur Verfügung gestellt 
werden. Die Rasse darf durchaus nicht zum leichtsinnigen Schulden- 
machen und zu gewagten Unternehmungen ausgebeutet werden. Rus 
diesem Grunde gibt sie nur kleinere Darlehen zu ganz bestimmten wirt¬ 
schaftlichen Zwecken. Sie wird auch bereits anderwärts überschuldeten 
Leuten zur Zahlung von alten Schuldzinsen keine Darlehen gewähren, 
um dadurch den doch unvermeidlichen Umsturz nur auf kurze Zeit zu ver¬ 
schieben. In solchen Fällen kann erst nach erfolgtem Umsturz gedeihliche 
Hilfe eintreten, vorausgesetzt, daß der Betreffende der Beihilfe würdig ist. 
Rber auch zu unwirtschaftlichen Güterkäufen soll die Rasse keine 
Hand bieten- denn meist' sind unsere Landwirte schon mit Grundkapi¬ 
tal überladen, und es fehlt deshalb allenthalben am nötigen Betriebs¬ 
kapital. Letzteres aber ist in der heutigen Zeit allein noch rentabel, 
und deshalb ist die Beschaffung dieser Mittel die erste und Hauptauf¬ 
gabe des Vereins. 
Die mit der Darlehnskasse verbundene Sparkasse gibt den Mit¬ 
gliedern wie auch anderen Grtseinwohnern, insbesondere den Dienst¬ 
boten und Rindern, bequeme Gelegenheit, die kleinen Geldvorräte ver¬ 
zinslich anzusammeln. 
Die zweite Form, Ersparnisse anzusammeln, ist die Einzahlung auf 
die Geschäfts- oder St ammanteile. Ls ist dies eine Rrt Zwangs¬ 
sparkasse, durch welche jedes Mitglied verpflichtet ist, jährlich einen be¬ 
stimmten kleinen Beitrag in die Rasse einzuzahlen. Diese Stammanteile 
haben folgende Bedeutung: 
a) wenn diese Rapitalien auch nicht der Rasse, sondern den Mit¬ 
gliedern zum Eigentum gehören, so kann doch niemand, solange die 
Vkitgliedschaft dauert, über seinen Geschäftsanteil verfügen. Rament-
	        
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