MTMWMAGMMTMWGMGM 268 GMGMMWIMEMIMGMMZ!
Suezkanals die Welt bewegt, und mehr als einmal ist seitdem der Vau
dieser Weltstraße versucht und zeitweise verwirklicht worden, wie weit
die Meinung der Alten, daß Ägypten die wiege aller Künste und
Wissenschaften gewesen sei, den Tatsachen entspricht, ist noch heute
nicht völlig aufgeklärt. 5icher ist nur, daß Ägyptens Künstler, Hand¬
werker und Gelehrte seit dem grauen Altertum außerordentlichen Ein¬
fluß auf die Mittelmeerländer geübt und der gesamten Menschheit sehr
wesentliche Dienste erwiesen haben, viele wichtige Erkenntnisse ver¬
dankt sie den Bewohnern des Niltals.
Gleichmäßig dürften die Fruchtbarkeit des Landes, das glückliche
Klima, die günstige geographische Lage zu der frühen und raschen
Entwicklung der Bewohner Ägyptens beigetragen haben. Die gün¬
stigen Vorbedingungen förderten aber nicht allein die geistigen Fort¬
schritte, sondern sie führten auch zu großem wirtschaftlichen Gedeihen
des Nillandes. Es wurde früh reich und erweckte damit den Neid
und die Begehrlichkeit anderer Völker. Iedes der Staatswesen, die
im östlichen Teile der Mittelmeergebiete zeitweilig zur Vorherrschaft
gelangten, sicherte sich daher den Besitz Ägyptens, wie es während
Assyriens Blütezeit eine Provinz dieses Reiches bildete, so wurde es
nachher von den Persern erobert und fiel, wie Persien und ein Teil
Indiens, später Alexander dem Großen zur Beute. Für das Weltreich
des letzteren war es ein sehr wichtiges Glied. Das rasche Aufblühen
der von ihm gegründeten Hafenstadt Alexandrien beweist augenfällig,
welche Bedeutung dem Nillande für die damalige Welt bereits zu¬
kam. Unter allen den Staatswesen, in die Alexanders Reich nach
seinem Tode zerfiel, nahm Ägypten den gewaltigsten Aufschwung,
wirtschaftliche Blüte ging hier Hand in Hand mit der Entwicklung
von Wissenschaft und Kunst. Kein Wunder, wenn es die Blicke der
Römer auf sich lenkte, als sie die Unterwerfung der Gebiete des öst¬
lichen Mittelmeeres begannen, und daß sie bei erster Gelegenheit das
Pharaonenland ihrem Besitz einverleibten. Das fruchtbare Nilland
spielte bald eine wichtige Rolle bei der Versorgung Roms mit Nah¬
rungsmitteln. Noch wichtiger war es aber für den Bezug von
Gold, Edelsteinen, perlen und Gewürzen aus Afrika und Indien und
durch die Bedeutung, die ihm im Geistesleben zukam.
Jahrhunderte hindurch blühte Ägypten als römische Provinz und
trug nicht wenig zur Erhaltung des bald von inneren Kämpfen zer¬
wühlten Weltreiches bei.
Mit dieser Blüte war es vorbei, als das römische Reich zerfiel
und als die reichen Länder Kleinasiens und Nordafrikas unter die
Herrschaft der aus dem Innern unwiderstehlich vordringenden Wüsten¬
völker gerieten. Der Islam legte seine Hand auf das Niltal wie das
angrenzende Afrika und bereitete dem alten Geistesleben hier ein
Ende. Nur der Handel blieb bestehen. In allen den Kriegen und
wirren ging der Verkehr zwischen Indien und Europa auf dem da¬
mals allein zur Verfügung stehenden Wege über das Rote Meer und
Ägypten weiter. Die Erzeugnisse des tropischen Asiens waren für die