Full text: Frankfurter Lesebuch für Fortbildungsschulen

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3. Gotterfülltes Selbstvertrauen. 
Vorwärts den Blick und aufrecht Wer wuchern kann mit eigner 
stehe! Stärke, 
Sieh traurig sinnend nicht zurück! ist zwiefach stark und zwiefach frei; 
Wie dir auch wechs'le Freud und Wehe, drum sorge, daß zum kleinsten Werke 
der Mut im Herzen ist dein Glück. die ganze Kraft gesammelt sei! 
Es nimmt ein allumfassend Schauen Vermagst du auf dich selbst zu bauen, 
an deinem Leben liebend teil, — so fürchte keines Unheils Pfeil, — 
ein gotterfülltes Selbstvertrauen ein gotterfülltes Selbstvertrauen 
führt dich den sichern Weg zum Heil. führt dich den sichern Weg zum Heil. 
Hat dich ein bittres Leid getroffen, Es wandelt ihrem Ziel entgegen 
so scheue nicht ein doppelt Mühn; die Menschheit den gemessnen Gang; 
am schönsten pflegen Trost und Hoffen zahlloser Kräfte rastlos Regen 
im Schweiß der Arbeit aufzublühn. beseelt der eine mächt'ge Drang. 
Laß heiß ihn von der Stirne tauen, Zu immer mehr erhöhtem Schauen 
nicht jeder Pfad ist hart und steil, — des Ganzen zu befrein den Teil, 
ein gotterfülltes Selbstvertrauen führt gotterfülltes Selbstvertrauen 
führt dich deu sichern Weg zum Heil. die Menschheit ihren Weg zum Heil. 
Julius Hammer. 
4. Wert der Arbeit. 
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Den Ursprung der mühevollen, aber auch der beglückenden Arbeit 
haben wir in den Worten des Schöpfers, die dieser an Adam nach 
dem Sündenfall richtete. Der Mensch soll „im Schweiße seines An— 
gesichtes“ um sein Dasein ringen, und nur im Kampfe um das 
Dasein schreitet er zu immer höheren Stufen empor. Das Leben 
jedes einzelnen Menschen wie ganzer Völker bestätigt diese Auffassung. 
Wer etwas Kechtes erringen will, muß arbeiten. Recht schön be— 
zeichnet Wieland diese Mühen, wenn er sagt: 
„Nichts Gutes geben 
dem Sterblichen die Götter ohne Mühe. 
Soll dir die Erde ihre Schätze zollen, 
du mußt sie bauen. Soll 
dein Vaterland dich ehren, 
arbeite für sein Glück, für seinen Ruhm! 
Soll Fama deinen Namen 
den Völkern und der Nachwelt nennen, 
verdien's um sie! Sei ein Wohltäter 
der Menschheit, lebe, schwitze, blute 
in ihrem Dienst!“ 
Schon unser ganzer Organismus weist darauf hin, daß wir zur 
Arbeit bestimmt sind. Die Fähigkeit des Menschen zu den meisten 
wirtschaftlichen Arbeiten hängt so genau mit der feinen Gliederung 
der menschlichen Hand zusammen, daß Buffon ohne Übertreibung 
sagen konnte: „Die hand und die Vernunft machen den Menschen 
zum Menschen.“ So oft wir wirklich arbeiten, d. h. unserm 
innersten Wesen gemäß das Irdische beherrschen, der Erde das 
Siegel unsres unsterblichen Geistes aufdrücken, fühlen wir uns im 
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