38
verehrung durch das siebente ökumenische Coneil (von Nicäa)}
gebilligt wurde (787). Nach Irene’s Sturz traten die drei fol-
genden Kaiser abermals gegen die Bilder auf, bis die Kaiserin
Theodora, die während der Minderjährigkeit ihres Sohnes
(Michaels III) die Regierung führte, dem Streite für immer:
ein Ende machte, Eine von ihr nach Constantinopel berufene
Synode (842) bestätigte die Beschlüsse des siebenten ökume-
nischen Concils und verdammte die Bilderstürmer.
[Verfassung.] Die Verfassung, welche Constantin d. G.
dem Reiche gegeben, dauerte im ganzen fort. Die Kaiser re-
gierten unumschränkt und bestiegen meistens nach dem Gesetze
der Erbfolge den Thron, wofern nicht eine der häufigen Palast-
oder Militärreyolutionen dasselbe umstiess. Das Ceremoniel
gewann eine immer grössere und fast unglaubliche Entwicklung.
Das Finanzwesen war mangelhaft, der Steuer- und Abgaben-
druck lastete schwer auf den Einwohnern. Das Kriegsheer
bestand zum guten Theil aus angeworbenen Barbaren, deren
Tapferkeit zwar verlässlich war, von deren Treue und Kriegs-
zucht aber nicht dasselbe gesagt werden konnte. — Dass bei
dieser innern Morschheit das oströmische Reich nicht rasch
zu Grunde gieng, sondern bis ins 15, Jahrhundert fortdauerte,
davon war die höhere Bildung seiner Bewohner die veranlassende
Ursache. Denn selbst die blosse Bewahrung der geistigen Schätze
des Alterthums sicherte den Griechen mancherlei Vorzüge und
Vortheile, erzeugte in ihnen ein stärkeres Nationalgefühl und
verzögerte ihren Untergang.
C Die Araber *).
: $ 17. Mohammed.
Der Urheber des, Mohammedanismus Mohammed
wurde im Jahre 571 zu Mekka geboren und gehörte dem
Stamme der Kureischiten an. Die Bewohner Arabiens
zerfielen in zwei Hauptstämme, die Ismaeliten und Jokta-
*) Quellen und Bearbeitungen: Der Koran. — Weil: Mohammed der
Prophet, sein Leben und seine Lehre 1843. Von demselben: Geschichte
der Chalifen 1846—51. Aschbach: Geschichte der Ommejjaden in Spa-
nien 1860.