Metadata: Grundriß der Weltgeschichte für höhere Lehranstalten

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durch die Poesie (Homer) und die Kunst ausgebildeten Götterlehre 
(Mythologie) erscheint die gesamte Natur von göttlichem Leben 
durchdrungen, alle ihre Teile und alle Richtungen des Geistes als 
ebenso viele lebendige göttliche Wesen gestaltet. 
Unter den Gottheiten treten zwölf als die herrschenden 
Götter hervor. Diese leiten der Menschen Geschicke, bestimmen 
sie in ihren Thaten, rüsten sie mit Kräften aus, ja sie verkehren 
sichtbar mit ihnen, nehmen persönlichen Anteil an ihren Streitig- 
feiten und geraten um ihretwillen gleich ihnen selbst in Zwist. 
Dadurch wird ihr Leben dem der Menschen ganz ähnlich, mensch-. 
liche Leidenschaften werden ihnen beigelegt und überhaupt alle 
Eigenschaften der Menschennatur auf sie, nur in erhöhter Kraft 
und Wirksamkeit, übertragen (Anthropomorphismns). 
Sie bilden vereinigt den olympischen Götterkreis, dem fol- 
gende Götter angehören: 
1. Zeus (Jupiter), Himmelsgott, Vater und König der 
Götter und Menschen; 
2. Hera (Iuuo), des Zeus Gattin, Himmelskönigin, Göttin 
der Ehe; 
3. Poseidon (Neptun), Bruder des Zeus, Gott des Meeres; 
4. Pallas Athene (Minerva), des Zeus jungfräuliche ' 
Tochter, Göttin der Weisheit; f 
5. Apollon, Sohn des Zeus und der Leto, Sonnen- und 
Lichtgott (Phöbns), Gott der Weissagung und Dichtkunst' 
6. Artemis (Diana), Apollons Schwester, Mond- und Wald- 
göttin; 
7. Ares (Mars), Sohn des Zeus und der Hera, Gott des 
Krieges; 
8. Aphrodite (Venus), Göttin der Schönheit und Liebe, 
Mutter des Eros (Amor); 
9. Hephästos (Vulkan), Sohn des Zeus und der Hera, 
Gott des Feuers und der Bildnerei in Erz; 
10. Hestia (Vesta), Schwester des Zeus, Göttin des häuslichen 
Herds und Glücks; 
11. Hermes (M er cur), Sohn des Zeus und der Maia, Gott 
der. Beredsamkeit, der List, des Handels, Götterbote; 
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