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Gebet; darin fand Spiel und Lust stets Raum, darin träumt’ ich
den ersten Traum.
Drum tausch’ ich für das schönste Schloß, wär’s felsenfest
und riesengroß, mein liebes Hüttlein doch nicht aus; denn ’s giebt
ja nur ein Vaterhaus. Wiedemann.
17/* Kalb und Füllen.
Kalb und Füllen spielten mit einander auf der großen, grünen Wiese.
Beide waren zur Arbeit noch zu schwach und durften deshalb den ganzen
langen Tag treiben, was ihnen beliebte. / Jetzt zupften sie einige weiche
Grasspitzchen ab und verspeisten sie; dann legten sie sich in den warmen
Sonnenschein und wälzten sich auf dem weichen Rasen. / Jetzt wieder
sprangen sie auf und jagten einander, einmal das Kalb vornweg und das
Füllen wiehernd ihm nach, dann umgekehrt^,Im vollen Springen kamen
beide an den Wassergraben, der die Wiese umgab/ Wie ein Vogel setzte
das Füllen mit weitem Sprunge darüber hinweg, ja selbst noch über den
niederen Weidenstrauch am jenseitigen Ufer. Das Kalb folgte im vollen
Rennen und wollte es seinem Gespielen gleich thun. Hops! sprang es
mit allen vieren zugleich, so tüchtig, als es irgend konnte, und doch war's
um eine Hand breit zu kurz.. Patsch! lag's drunten im Graben, und das
Wasser schlug ihm über dem Rücken zusammen. Mit den Beinen sank
es tiefer und tiefer in den Schlamm und konnte sich nicht aus demselben
herausarbeiten, so sehr es sich auch abmühete.
Und das Füllen, was that es, als sein Freund und Spielkamerad
drunten im Graben steckte? Es lief nicht etwa davon und ließ den Hilf¬
losen stecken, sondern trippelte herzu so nahe zum Grabenrande, als es
nur konnte, bückte sich nach dem Kalbe hinab und faßte es mit dem Maul
fest an dem großen Ohr. Das Kalb schrie zwar noch mehr, als das
Füllen es heftig am Ohr zog, allein es kam mit des Pferdes Hilfe doch
glücklich empor, kam wieder auf seine Beine und aufs Trockene.^
„Was kann man aus dieser Geschichte lernen?" fragst du. Antwort:
Fürs erste: wenn ein Füllen glücklich über einen Graben setzt, so soll des¬
halb ein Kalb nicht auch dasselbe versuchen, sondern mag die großen /
Sprünge hübsch unterwegs lassen; — und fürs zweite: wenn du einen
findest, der im Graben steckt und nicht allein wieder aufs Trockne kann,
so hilf ihm heraus — wenn's auch nicht gerade am Ohr ist. —
Hermann Wagner.
18. Der Hund.
Der Hund ist dem Menschen ein gefügiger Gehilfe geworden, der
ihm seine Häuser und Herden bewacht, ihn bei der Jagd unterstützt und
ihm Wagen und Schlitten fortschafft.