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Babel, Chaldäa^
Wir haben im zweiten Abschnitte (Seite 21) gehört,
daß die nach der Sündfluth in Asten beisammen woh-
nenden Menschen nach dem Thurmbau zu Babel sich
getrennt und sich in Haufen, anfänglich in die zunächst an¬
grenzenden Lander und darauf nach und nach weiter auf
-der Erde vercheift haben sollen. Gewiß ist, daß dieser
Theil Asiens sehr früh bevölkert war und daß von hier
aus die Menschen sich weiier auLbreiteten. Von den
Schicksalen und Begebenheiten der meisten dieser Gesell¬
schaften, Horden, Nationen oder Völkerschaften haben wir
aus jener Zeit gar kerne, oder doch nur wenige Nachrich¬
ten. Nur von denen, welche zu Babel, und in jener
Gegend blieben- h-at nian etwas durch)' die Juden, be¬
sonders aus,den Schriften Moses erfahren. Wahrschein¬
lich war dieß der stärkste Haüftn, der vielleichk die übri¬
gen vertrieb, um den Ort Babel und das schöne Land
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Volk Gottes, und die Geschichte derselben hieß die
heilige Geschichte. Die übrigen Völker wurden
Profane (d. h. Mhei^ige,. dem Dienst des wahren
Gottes nicht ergebene) genannt, und ihre Geschichte
hieß: Profan - Ge schich t,e. — Diese Benennungen
sind aber nur noch ein Hülfsmittel, die Erzählungen
der Geschichte zu- ordnen, ' ' ' " '
Ein. gleiches Hülfsmittel ist die Eintheilung der. Ge¬
schichte nach den v i e r M 0 n a r ch i c n. — Es ha.t je¬
doch in der Folge der Zeit vier große Völkerschaf¬
ten gegeben, welche zu ihrer Zeit, den größten Theil der
damals bewohnten und bekannten Erde beherrschten, —
deren Geschichte also höchst merkwürdig ist und auch die
Geschichte der übrigen Völker theils in sich faßt, oder
leicht mit sich verbinden läßt. —