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5. Der Alte geleitete mich wieder ein Stückchen Weges bis da, wo
ich ihn zuerst angetroffen. Dann sagten wir einander Lebewohl als
Freunde.
Als ich vergangenes Jahr wieder im Harz war, fand ich den Alten
nicht mehr auf seiner Stelle — er lag unter der Erde. Sein Gesang—
buch mit dem Gelde aber ist beim Pfarrer, und in einem öffentlichen
Ausschreiben ist der Sohn aufgefordert, es in Empfang zu nehmen;
sonst fällt es den Verwandten zu.
Berthold Auerbach. (Eine Geschichte von unterwegs.)
15. Das Schloß Boncourt.
1. Ich träum' als Kind mich zurücke
und schüttle mein greises Haupt;
wie sucht ihr mich heim, ihr Bilder,
die lang' ich vergessen geglaubt!
2. Hoch ragt aus schatt'gen Gehegen
ein schimmerndes Schloß hervor;
ich kenne die Türme, die Zinnen,
die steinerne Brücke, das Tor.
3. Es schauen vom Wappenschilde
die Löwen so traulich mich an;
ich grüße die alten Bekannten
und eile den Burghof hinan.
4. Dort liegt die Sphinx am Brunnen,
dort grünt der Feigenbaum,
dort, hinter diesen Fenstern,
verträumt' ich den ersten Traum.
5. Ich tret' in die Burgkapelle
und suche des Ahnherrn Grab;
dort ist's, dort hängt vom Pfeiler
das alte Gewaffen herab.
6. Noch lesen umflort die Augen
die Züge der Inschrift nicht,
wie hell durch die bunten Scheiben
das Licht darüber auch bricht.
7. So stehst du, o Schloß meiner Väter,
mir treu und fest in dem Sinn
und bist von der Erde verschwunden;
der Pflug geht über dich hin.