fullscreen: Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde (Teil 3)

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deutschen an Größe und Geschwindigkeit noch übertrafen. Doch die 
Hamburg-Amerika-Liuie baut gegenwärtig ein Schiff von 50000 Reg. 
Tonnen, (die Mauretania mißt nur 32000 Reg. T.), das dann wohl 
das größte und schnellste Schiff der Welt sein wird. Es führt den 
Namen Imperator. Seine Länge beträgt 268 m, seine Breite 30 m 
und seine Höhe 19 m. Es umfaßt etwa 600 Zimmer (Kabinen), 
außerdem Speise-, Spiel-, Musik-, Gesellschasts-, Lese-, Schreib- u. a. 
Säle. Selbst ein Schwimmbassin fehlt nicht. Mehr als 4000 Fahr- 
gäste kann der Riesenpalast aufnehmen. 
10. Die Besiedelung des Deutschen Reiches. 
1. Das Deutsche Reich zählt fast 65 Millionen Einwohner; die § 97. 
mittlere Bevölkerungsdichte beträgt demnach 120 Einwohner auf 1 qkm. 
Die Volksdichte ist jedoch in den deutschen Ländern sehr verschieden. 
Dicht bevölkert sind die Mittelgebirgslandschaften, die Oberrheinische 
Tiefebene und die Tieflandsbuchten; dünn bevölkert sind die Süddeutsche 
Hochebeue, die Hochflächen des Jura und das Norddeutsche Tiefland. 
Die spärlichste Bevölkerung hat Mecklenburg-Strelitz (36 Eiuw. auf 
1 qkm), die dichteste das Königreich Sachsen (320 Einw. auf 1 qkm) 
und die Rheinprovinz (263 Einw. aus 1 qkm). Die Volksdichte hängt 
vorzugsweise von der Beschäftigung der Bewohner ab. Die Land- 
Wirtschaft kann auf einer bestimmten Fläche Landes weit weniger 
Menschen ernähren als die Industrie. Infolgedessen sind ackerbau- 
treibende Gegenden viel dünner bevölkert als Jndustriebezirke. 
2. Abstammung. Die Bewohner Deutschlands sind zum größten 
Teil deutscher Abstammung; etwa 3^ Millionen sind Nichtdeutsche, 
die zumeist den Slawen angehören. Am stärksten sind die Polen ver- 
treten (3 Millionen); Wenden, Kassuben, Masuren und Litauer kommen 
nur in geringer Zahl vor. Dazu kommen in Elsaß-Lothringen noch 
gegen 200000 Franzosen und in Schleswig etwa 160000 Dänen. 
3. Das deutsche Volk gliedert sich in zwei große Stämme, in 
Ober- und Niederdeutsche, die sich hauptsächlich durch ihre Mundart 
unterscheiden. Erstere bewohnen Süd- und Mitteldeutschland, letztere 
Norddeutschland. Zu den Oberdeutschen gehören die Bayern, die 
Schwaben, die Franken und die Thüringer. Die Niederdeutscheu zer- 
fallen in Westfalen, Sachsen und Friesen. Der Religion nach ge- 
hören fast zwei Drittel der Bewohner dem evangelischen, über ein 
Drittel dem katholischen Bekenntnis an. Der Norden ist vorwiegend 
evangelisch, der Süden dagegen katholisch. Die Zahl der Juden be- 
trägt etwas mehr als 1j2 Million. 
11. Volksbildung und Bolkscharakter. 
1. Die geistige Bildung steht in Deutschland auf hoher Stufe. § 98. 
Es gibt wohl kein anderes Land mehr, in dem die Volksbildung so 
Dilcher-Schwarzhaupt-Walther, Erdkunde. III. Teil. 10
	        
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