C. Kurze Übersicht über die Erdteile. 85
ragt der Feuerlands-Archipelx) (Feuerbrände auf den Fischerbarken) am wei-
testen in das stürmische Meer hinaus.
c) Bodengestaltung und Bewässerung. Amerikas höchste Er-
Hebungen liegen an der W.-Seite, an der ein mächtiges Kettengebirge beide
Hülsten von N. nach S. durchzieht. An der Ostküste liegen vereinzelte,
doch meist recht ausgedehnte Gebirge, und zwischen diesen und dem w. Hoch-
gebirge breiten sich in N.- wie in S.-Amerika große Tiefländer aus, durch
die mächtige Ströme ihren Weg zum Atlantischen Ozean nehmen.
ä) Klima. Pflanzen- und Tierleben. Amerika erstreckt sich durch
vier Zonen; den größten Anteil haben die nördliche kalte und die heiße
Zone. Die wärmeren Gegenden prangen in üppigem Pflanzenwuchs (Ur-
wald, Baumwolle, Zuckerrohr, Kaffee, Tabak). Die einheimischen Tiere
dagegen sind kleiner als in der Alten Welt. An Last- und Arbeitstieren
besaß der Erdteil vor der Einführung unserer Haustiere nur das Lama,
„das Kamel der Anden". Warum ist unter gleicher Breite das Klima
N.-Amerikas rauher als das Europas?
6) Bewohner und Regiernngssorm. Ehemals bewohnten den
ganzen Erdteil die brannroten Indianer oder Rothäute. Sie haben von
den „Blaßgesichtern" nur das Schädliche, wie das „Feuerwasser", nicht
aber das Nützliche, z. B. den Ackerbau, angenommen. Und das ist mit der
Grund, weshalb ihre Zahl von Jahr zu Jahr geringer wird, ja in N.-
Amerika im Aussterben begriffen ist. Seit der Entdeckung des Erdteils
(1492) wanderten Europäer ein und nahmen von dem Erdteil Besitz: die
katholischen Spanier und Portugiesen von Mittel- und S.-Amerika. die
thätigen, Ackerbau treibenden Engländer von N.-Amerika.
Die Staaten Amerikas sind bis auf die europäischen Besitzungen
sämtlich Republiken oder Freistaaten, d. h. in ihnen regiert der Herrscher
nicht lebenslänglich wie bei uns, und die Würde geht nicht auf seinen
Erben über (Monarchie), sondern es wird vom Volke ein Präsident auf
eine bestimmte Zeit gewählt.
B. Nord - Amerika, a) Bodenbildung und Gewässer. Nenne die
drei Halbinseln Nord-Amerikas und gieb deren Lage an! Vor der Nord-
feite erheben sich aus dem eisbedeckten Meere viele kahle Inseln und das
im Innern ganz unter Gletschereis begrabene Gebirgshochland Grönland.
S. S. 63.
Die W.-Seite N.-Amerikas füllt eine gewaltige Gebirgsmauer aus,
die mit ihren schneebedeckten Gipfeln fast bis 6000 in aufsteigt, und deren
Ketten mehrere öde. felsige Hochländer einschließen. Die bedeutendste Kette
ist das Felsengcbirge, mit rauchenden Vulkanen und heißen Quellen, die ihr
Wasser springbrunnenartig emporschleudern. Durch das Gold der Küsten-
kette ist San Francisco emporgeblüht, der wichtigste uud schönste Hafen
der gesamten Westküste Amerikas. — Art der atlantischen Küste entlang ziehen
sich die kohlen- und eisenreichen Alleghanies [älligenis]. Von ihnen gehen
viele Küstenflüsse den tief einschneidenden Buchten des Atlantischen Ozeans
zu. Letztere haben die Anlegung bedeutender Hafenstädte begünstigt. Die
1) Ein Archipel besteht aus vielen nahe bei einander liegenden Inseln (H 3).