Deutsche Kämpfe in Südwest.
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Das ganze Lager: die schweren Wagen mit den langen Ochsen-
reihen, die Lunderte von Pferden, die Lazarettwagen mit Ärzten, Ver¬
wundeten und Toten, das Hauptquartier: alles kam hinterher und lagerte
sich aus der Lichtung. Wir aber lagen rund um sie am Rand des
Buschselds und wehrten die Feinde ab, die bald hier, bald da in wilden
Laufen mit lautem Schreien durch den dichten Busch heranbrachen.
Llnd nun kletterten sie hinter uns mit Feldkeffeln in die zehn Meter
liefen Wasserlöcher und füllten die Eimer, die an zusammengebundenen
Zügeln herabgelassen wurden, und singen an, Mensch und Tier zu
tränken. Wenn je zehn Tiere ein wenig bekommen hatten, war das
Wasserloch leer. Es waren wohl zehn oder zwölf Löcher an dieser Stelle.
Die Sonne ging unter. Einige von uns schlichen hoch und hieben
mit ihren Seitengewehren Buschwerk ab und machten einen Kraal vor
uns. Die Artilleristen stellten hinter uns die Maschinengewehre und
Geschütze auf und knieten daneben. Abgesandte Kameraden krochen von
Mann zu Mann und gaben uns ein wenig Wasser. Linker uns im
Lager tränkten sie im Dunkeln die unruhig drängenden Lausen der
Tiere; an den Lazarettwagen gingen die Psieger mit Laternen in der
Land und beugten sich über jeden. Dazwischen feuerten die Feinde
noch immer. Rund ums Lager blitzte es auf im dunkeln Busch.
Erst gegen Mitternacht wurde es stiller. Wir reichten uns von Land
zu Land ein wenig Zwieback. Dann kam die völlige Dunkelheit, und
das Schießen hörte auf. Was hatte der Feind vor? Lier lagen wir,
vierhundert Mann, in dunkler Nacht, übermüde, halb verdurstet, und
vor uns und um uns ein wildes, rasendes Volk von sechzigtausend.
Von den anderen deutschen Abteilungen wußten und hörten wir nichts.
Vielleicht waren sie abgetan, und die sechzigtausend ziehen sich nun zu¬
sammen und fallen über uns. Von fernher hörten wir durch die stille
Nacht das Brüllen von ungeheuren, verdurstenden Viehherden und
fernes, schweres Getöse wie vom Ziehen eines ganzen Volkes. Ost¬
wärts stand ein riesiger Feuerschein. Ich lag, so lang ich war, das
Gewehr bereit, und ermunterte meine todmüden Kameraden, daß sie
wachten.
So kam allmählich der Morgen.
Da stießen einige Patrouillen vorsichtig vor.
And da erfuhren wir zu unserer großen Verwunderung, daß der
Feind abgezogen war, und zwar in wilder Flucht.
Wir wären ihm gern gleich gefolgt; aber wir hatten noch keine
Nachricht von den anderen Abteilungen. Auch waren Mensch und Tier
am Ende ihrer Kraft.