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Werbig wollen gehorsam sein. Margaretha Münzers wil ir kleid behalten. Barbara
Pawers, Otilia Pawers Han sich ausgekleidet. Margaretha Winckler wil sich gehor¬
sam halten. Margaretha von Kollers wil das kleid behalten. Anna Nitzschin wil
den bischoff fragen. Prisca Werbig wil gehorsam sein. Anna Thummels wil ir
kleid behalten. Veronica von Honsberg, Margaretha Fuchsin Han sich ausgekleidet.
Leienschwestern: Agnes Olbergers, Barbara Ebtissin, wil die kappe behalten.
Anna Werners wil gehorsam leisten. Euphemia Steinigel wil nicht ablegen. Anna
Bergmans wil sich bedencken. Otilia Baders wil eine Nonne bleiben. Barbara
von Dobersch wil ir kleid ablegen. Agneta Hetzin hat sich ausgekleidet. Anna
Krebsin wil gerne thun nach m. H.4) beseht Barbara Krügers wil wandern.
Ursula Jegers hat sich ausgekleidet.
Diesen ist IIII Wochen srist geben, indes sol inen teglich gepredigt werden, ob
durch gottes wort und gnaden etzliche moechten zum rechten erkentnis gebracht werden.
Dieweil etzliche aus armut sich nicht auskleiden können, ist inen vortrostung
geschehen, das sie bei m. g. h. die erste kleidung haben mögen . .
(Cod. dipl. Sax. reg. II, X. Nr. 176.)
Am Schluffe einer „vorläufigen Verhandlung", vor dem 9. Mai 1540, heißt es ferner:
„ . . . Anna Nitzschin begeret, das man yr das yre wider aus dem closter
reyche so sie neynbracht hat, nemlich 1111° fl.5), XII acker feldes, auch eyne fisten
vol leynenes gerethes, zinen geseß etc., so wil sie sich zu yrer freundschafft begeben;
sie wil sich in keyn ander closter vorstossen lassen . . .
Eusemia Stoniges hat PXXXIIII fl.6) ins closter bracht, gedenckt sich aus
dem closter zu begeben, doch also das yr or 7) gelt baruber 8) auffgetzelet Wirt . . .
Agnes Oelmans hat nichtes reynbracht, aber ist eyn lange czeit hinne geweift,
hat fere grosse erbeyt im closter gethan . . .
Katharina Werneßtdorffin ist eyn arm mensche, hat ach funczickt fl. reyn¬
bracht . . .
Dye mit nomen vorgeczeichet seynt, die geben bisse antwort: Wen man uns
in biffem closter lassen will, so wollen wir gerne bleyben, wu aber nit, so gedenckt
wir zu unsern frenden 9) zu czihen und dasjenige zu furdern das wir haben reyn¬
bracht, und och eyn abfertigunge das wir uns fust baß enthalten kuudenn."
(Cod. dipl. Sax. reg. II, X. Nr. 175.)
4) meines Herrn (des Herzogs). 6) 400 Gulden. °) 134 Gulden. 7) ihr. 8) bar.
9) Freunden (= Verwandten).
9. Verhandlungen mit dem Franziskaner kl oft er. 1540, 11. Mai.
a) Verhandlung mit den Barfüßer-Mönchen nnd -Laienschwestern.
„Handtlung mit den barfuffern.
(£§ feindt bie minoriten binstags nach exaubi für beit vifitatoribus erfchinnen,
urtb nachbem man inen bas furhatten gethan, hat ein ietzlicher in fonberheit fein
meimmg angezeiget. (Folgen bie Namen von 13 Mönchen unb 3 Laienbrüdern.)
Diese wollen ire kleid nicht ablegen, doch feind sie XIIII tag geduldet, ob sich
der einer nach entfchliffen möcht und zum erkentnis kommen.
Es ist auch dem heubtman *) befohlen, wann sie hinwegziehen, acht auff sie
Au geben, domit das closter bewert werde.
Leienschwestern zu Leypzig. Dinstags nach exaudi feind die beginen am
2) Herzog!. Hauptniann und Visitator.