Full text: [Teil 2, [Schülerband]] (Teil 2, [Schülerband])

Weltkörper. Naturkräfte und -Reiche. 
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es der Mensch in seiner Betriebsamkeit gebracht — kaufst du so eine 
feine Nadel für den vierten Teil eines Kreuzers. 
Nun beschaue dir noch eine andere Nadel: nimm einen Kompaß zur 
Hand und sieh die Magnetnadel, wie sie zitternd hin und her schwankt 
und getreu mit der einen Spitze nach Norden zeigt, du magst sie drehen 
und wenden, wie du willst! Das ist auch Eisen, und solches Eisen hat 
bewirkt, daß Kolumbus es wagen durfte, auf die andere Seite der Erd¬ 
kugel zu fahren und einen neuen Weltteil zu entdecken. Dieses Magnet¬ 
eisen ist ein Schutzengel für alle Schiffenden, der ihnen den Weg und 
die Weltgegend zeigt, damit sie nicht irre laufen in der großen Wasser¬ 
wüste des Oceans, wenn Sturmmolken den Polarstern verhüllen. Dieses 
Eisen hat den Welthandel zu Wege gebracht und mit ihm die Bildung 
und den Reichtum der Völker! Die Nadel im Kompaß ist durch künst¬ 
liches Streichen mit Magneteisen nun selber ein Magnet geworden. Was 
ist aber ein Magnet? Eines von den vielen Wundern Gottes, die wir 
wohl sehen, aber nimmer ergründen. Der Magneteisenstein ist ein schwar¬ 
zes Eisenerz, dem die Kraft innewohnt, kleine Eisenstücke, die nicht magne¬ 
tisch sind, schon auf einige Entfernung an sich zu reißen, gerade so, wie 
eine durch Reiben erwärmte Stange von Siegellack kleine Papierstreischen 
an sich zieht. Die Eisenteile bleiben aber am Magnet hängen und kön¬ 
nen nur durch Gewalt wieder von ihm getrennt werden. Diese innere 
Kraft, die fast magische Wirkung derselben ist es, welche dem Magnet 
schon sehr früh hohes Ansehen verschaffte, wie denn auch der Name von 
der Stadt Magnesia in Lydien, in deren Nachbarschaft man ihn vielleicht 
zuerst entdeckte, hergenommen ist. Selbst durch feste Körper hindurch 
wirkt die magnetische Kraft, so daß man eine Nadel auf einem Tisch 
spazieren führen kann vermittelst eines Magnetes, den man unter dem 
Tische hin und her bewegt. 
Die Kraft des natürlichen Magnetsteins kann leicht auf Stahl über¬ 
tragen werden, wenn man diesen mit einem Magnetstück in einer ge¬ 
wissen Weise streicht. Der magnetisierte Stahl ist dann ein künstlicher 
Magnet, de? die gleichen Kräfte des natürlichen besitzt. Man hat auf 
solche Weise aus Stahl kleine Magnetkugeln und Magnetnadeln bereitet. 
Wirft man eine solche Magnetkugel auf Quecksilber, darauf sie schwimmt 
wie das Holz auf dem Wasser, so dreht sich ein Ende derselben immer 
nach Norden. Hängt man die Magnetnadel in der Mitte an einem 
Seidenfaden auf oder stützt sie an einem Punkte, um den sie frei schweben 
kann, so wendet sich die Spitze derselben immer nach Norden. Wenn 
man mit einer Magnetnadel nach Norden reist, neigt sich dieselbe immer 
tiefer, verläßt endlich ganz ihre wagerechte Lage und steht senkrecht. 
Woher das? Die Erde ist selber ein großer Magnet. Nicht nur 
einzelne Berge, sondern ganze Gebirgszüge bestehen aus Eisen, das von 
der magnetischen Kraft durchdrungen ist. Zu den wunderbarsten Lager¬ 
stätten des Magneteisens gehören die Gebirge Lapplands; dort giebt es 
Magnetmassen von 8000 Fuß Länge und fast 800 Fuß Dicke. 
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