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296 F. Reuter, De Sokratische Method'. 
un kämm denn ok nah Ohserin 
tau den Schaulmeister Rosengräun. 
5 Na, nu ward grot Examen sin. 
De oll Schaulmeister hett in Nöten 
un sihr in Angst un Bangen seten! 
Doch helpt't em nich, hei möt heran 
un wisen, wat hei lihren kann. 
10 Dat deiht hei nu, un kolle Sweit 
deiht em von dat Gesicht 'ras lecken, 
denn wat hei fünft so prächtig weit, 
dat is hüt allens in de Hecken, 
un de verdammten Jungs, de weiten nicks 
15 un unse gaude Schaulrat Ix, 
dei sitt so vörnehm un so still 
in sinen Lehnstaul achtera-wer leggt, 
as wenn hei alllns sich marken will, 
wat hir vor dummes Tüg ward seggt. 
20 Doch gung dat beter, as hei dacht; 
denn de Herr Schaulrat hadd vergangen Nacht 
ganz prächtig rauht, 
ok gaud verdaut, 
sin Unnerlif was in de Reih, 
25 un frühstückt hadd hei hüt för twei. 
Hei seggt denn also blot: „Mein lieber Freund, 
Sie unterrichten noch nach alter Mode, 
warum nicht nach Sokratischer Methode?" 
„„Ich weiß nicht, woans diese seind,"" — 
30 seggt Rosengräun, „„wenn Sie's mich weisen wollen, 
denn will ich gerne Schul nah hollen."" — 
„Nichts leichter ist als das. — 
Komm her, mein Sohn! Nun sag mal, was 
ist das wohl für ein kleines Flüßchen, 
35 das dicht hier fließt am Dorf vorbei? 
Nun? Nun, besinne dich ein bißchen! 
Du weißt es nicht? — Nur keine Scheu! — 
Nun sag mal, wenn man Böses hat getan, 
was muß man später dafür leiden? 
40 Du, meine Tochter! Bu . . . Bu? Wer weiß es von 
euch beiden?" 
„„Denn tun wir Buße,"" seggt Fik Thran. 
„Gauz richtig! Und statt „Buße" sagt ihr „Busse" 
denn habt den Namen ihr vom Flusse. — 
L.