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7. Es dröhnt mit dumpfem Schlage
Die Brandung in mein Wort;
Der Sturm zerreißt die Klage
Und trägt beschwingt sie fort.
O möcht er brausend schweben
Und geben euch Bericht:
Wohl laß ich hier das Leben,
Die Treue laß ich nicht! Geibel.
54. Die Zugvögel.
1. Man hat früher geglaubt, jeder Zugvogel ziehe einfach
geradezu und auf dem kürzesten Weg südwärts. Das tun indessen
wahrscheinlich nur sehr wenige, vielleicht sogar nur die Turm¬
schwalbe, ein flugfähiger Vogel allerdings wie kein anderer unseres
Vaterlandes. Sie scheint sich bei der Abreise, die abends erfolgt,
zu sehr bedeutender Höhe, höher als die höchsten Alpenkämme, zu
erheben und unmittelbar und ohne Unterbrechung nach ihrem Winter¬
aufenthalt in Afrika zu eilen. Vielleicht, daß auch die die Vor¬
länder der Alpen bewohnenden Wandervögel gleich von Ort und
Stelle aus die Alpen überfliegen. Die übrigen, besonders die
kleineren, wandern in Deutschland zunächst im allgemeinen west-
und dann südwärts, wobei sie den Flußtälern folgen. Die meisten
Zugvögel Bayerns, Thüringens, Sachsens und der benachbarten
Gebiete suchen erst das Tal des Mains zu gewinnen, die Täler
seiner Nebenflüsse entlang, sollten sie auch anfangs einmal nord¬
wärts wandern müssen, folgen dann dem Main, ziehen diesen
entlang zum Rhein, dann rheinauswärts, fliegen über den Gott¬
hardpaß, durchqueren Oberitalien und gewinnen Afrika zum
kleineren Teil über Korsika und Sardinien, zum größeren entlang
der Westküste Italiens. Auch die der Osthälfte Großbritanniens,
der Niederlande, eines Teils von Frankreich und Norddeutschlands
reisen rheinauswärts, die Dänemarks, Skandinaviens und des nord¬
westlichen Rußlands folgen vorher den nördlichen Seeküsten. Was
die Kenntnis dieser Straßen betrifft, so neigen sich jetzt die meisten
Tierkundigen der Anschauung zu, daß sie durch Überlieferung er>
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