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meinte, das wäre nicht im Ernst gesprochen, kam in der Nacht heran¬
geschlichen und wollte sich das Schaf holen. Aber der Bauer, dem
der treue Sultan das Vorhaben des Wolfes verraten hatte, patzte
ihm auf und kämmte ihm mit dem Dreschflegel garstig die Haare.
Jakob und Wilhelm Grimm. (Kinder- und Hausmärchen.)
150. Der Elefant und der Schneider.
Es war einmal ein Elefant, der wurde alle Tage über die
Stratze zur Tränke geführt. Dabei kam er an der Wohnung eines
Schneiders vorbei, der gewöhnlich am offenen Fenster satz und
arbeitete. Der Schneider hatte immer einen Apfel oder eine andre
Frucht bereit, die er dem Elefanten schenkte. Daran war der Elefant
sehr bald gewöhnt, und wenn er vorbeikam, so streckte er ganz von
selbst seinen langen Rüssel durchs Fenster, um die Gabe in Empfang
zu nehmen.
Eines Tages aber war der Schneider nicht gut gelaunt. Als
der Elefant seinen Rüssel zum Fenster hereinstreckte, stach ihn der
Schneider mit der Radel hinein und sagte, er solle gehen, heute habe
er nichts für ihn. Da zog der Elefant seinen Rüssel zurück und ging
ruhig weiter, als ob nichts geschehen wäre. An der Tränke aber nahm
er, nachdem er sich satt getrunken hatte, noch den Rüssel voll Wasser mit.
Wie er nun an des Schneiders Haus kam, streckte er seinen
Rüssel zum Fenster hinein und bespritzte den Schneider über und
über mit Wasser, das Gesicht und den ganzen Leib, so datz der Schneider
im ersten Augenblick nicht anders meinte, als er müsse ertrinken. Dazu
wurde der arme Schneider von allen Leuten ausgelacht, die es sahen
und hörten. Johann Joseph Liessem. (Erzählungen und Gedichte.)
151. Die Assen und die Mützen.
Ein Handelsmann hatte Mützen zu verkaufen und ging damit
nach der Stadt. Er mutzte durch einen Wald, in dem überall Affen
auf den Bäumen umherkletterten. Gegen Mittag aber brannte die
Sonne sehr heitz, und der Mann war so müde geworden, datz er unter
einen Baum in den Schatten ging, um auszuruhen. Sein Bündel
stellte er neben sich. Er öffnete es, nahm eine von den baumwollenen
Mützen heraus und zog sie sich über den Kopf. Dann legte er sich
nieder und schlief ein.