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Wald, schaffen in kurzer Zeit die todten Stämme weg und tragen nicht
wenig zu seiner bezaubernden Schönheit bei, indem sie rasch alle Spuren
der Vergänglichkeit vertilgen.
Den ersten Angriff auf den Leichnam eines größeren Thieres
machen zuerst die Histeren, welche dessen Haut durchbohren. Dann
kommen die Schmeißfliegen, von denen einige ihre schon ausgebrüteten
Jungen darauf niederlegen, während andere ihn mit Millionen Eiern
bedecken, aus welchen nach ein paar Tagen unzählige Vertilger heraus¬
kriechen. Endlich stellt sich ein ganzes Heer von Käfern ein, welches
treulich bei der Arbeit hilft. Wespen, Hornisse, Ameisen nehmen theil
am Feste, so daß in kurzer Zeit alles Fleisch vom Knochengerüste ab¬
gestreift ist.
Ebenso geht es im Pflanzenreiche zu. Im Innern der faulenden
Baumstämme sind die Larven mancher Insekten thätig, und gewisse
Käfer werden stets in vermodernden Pflanzenhaufen angetroffen.
Entsetzlich plagen die Moskitos, aber ihre Larven reinigen das stehende
Sumpfwasser.
Manche Insekten erweisen sich nützlich, indem sie mit anderen im
ewigen Kriege leben. So gibt es auf Mauritius^) eine Sandwespe,
die, so wie sie eine der ekelhasten Schaben sieht, augenblicklich auf sie
losschießt, sie mit ihren starken Kinnladen packt und mit tödlichem
Stachel durchbohrt.
Auf erschreckliche Weise würden sich die Raupen und andere
schädliche Insekten vermehren, wenn nicht die zahllosen Schlupfwespen
ihre Eier in deren lebenden Körper legten und auf diese Weise sie dem
Untergange weihten.
Auch auf direkte Weise sind uns viele dieser winzigen Thiere von
bedeutendem Nutzen. Viele tausend Menschen leben von der Bienenzucht
und dem Seidenbau, eine noch weit größere Anzahl erfreut sich der
herrlichen, aus dem Gespinst der Seidenraupe verfertigten Stoffe.
Von der größten Handelswichtigkeit sind unstreitig einige Coccus-
arten. Kostbare Gewänder werden mit dem blendenden Scharlach der
Cochenille gefärbt, ein anderer Eocens liefert den Lack.
In der Tropenzone leben nicht nur zahlreiche Vögel und sogar
Säugethiere von Infekten, sondern sie werden auch vom Menschen als
Leckerbissen verzehrt. Die Heuschreckenzüge, jene furchtbare Geißel des
Landmanns, begrüßt der Araber der Sahara, wie der Buschmann in
Süd-^.frika mit lauter Freude. Man röstet die Heuschrecken oder trocknet
sie in heißer Asche und zerstampft sie zu Pulver oder Mehl, aus welchem
ein Brei bereitet wird. Dem europäischen Geschmack sagt dieses Gericht
nicht zu, muß indessen sehr nahrhaft sein, da die Eingeborenen dabei
stark und fett werden. Mehrere Larven, die im Mark der Palmenbäume
leben, sind eine Lieblingsspeise in der Tropenzone; der Chinese, der
nichts eßbares verkommen läßt, verspeist die abgehaspelten Puppen des
Seidenwurms, welche der Europäer verschmäht.
') Mauritius, eine Insel im Südosteu Afrikas.