Full text: Für die Mittel- und Oberstufe evangelischer Schulen (Teil 2, [Schülerband])

5. Vom Herrscherhaus^ 
171. Der Kaiser kommt! 
Durch liefen Sanò 
im Sonnenbrand, 
da läßt sich's schlecht marschieren, 
wie wird so schwer 
doch das Gewehr 
den müden Grenadieren! 
2. Da horch, es tönt 
ein Ruf und dröhnt, 
wie wettersturm erbrausend: 
„Der Kaiser kommt! 
Der Kaiser kommt!" 
Aufjubeln all die Tausend'. 
3. Hei, wie das packt 
und bringt in Takt 
und fährt durch Herz und Glieder! 
Lin Hurra schallt 
mit Allgewalt, 
und donnernd hallt es wider. Paul Nisch. 
172. Menschenfreundlichkeit und Leutseligkeit 
unsers Kaisers. 
Ein schöner Wintertag hatte die Eisbahn im Berliner Tier¬ 
garten dicht mit Besuchern gefüllt. Heiter wogte es auf der spiegel¬ 
glatten Fläche hin und her. Ein großer Kreis von Zuschauern, die 
sich an dem fröhlichen Treiben ergötzten, hatte sich um die Schlitt¬ 
schuhläufer gesammelt. Auch ein alter Herr hatte längere Zeit 
zugesehen und trat nun, auf seinen Stock gestützt, den Heimweg 
nach der Stadt an. Trotz aller Vorsicht glitt er aber auf einer 
glatten Stelle des Weges aus. Der Stock entfiel seinen kraftlosen 
Händen, und der Greis sank zu Boden. Augenscheinlich hatte er 
sich verletzt, denn er vermochte sich nicht sofort wieder auf¬ 
zurichten. Da sprang schnell ein junger Offizier hinzu, der gerade 
des Weges kam. Er hob den Greis vom Boden auf und erkundigte 
sich teilnehmend nach seinem Befinden. Der Gefallene entgegnete, 
daß er große Schmerzen verspüre und wohl kaum allein werde 
weitergehen können. Freundlich bot ihm der junge Offizier seine
	        
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