Full text: Für die Mittel- und Oberstufe evangelischer Schulen (Teil 2, [Schülerband])

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enthält. Irdenes, eisernes, kupfernes Geschirr, Teller von Zinn und 
Porzellan, ein Hackmesser, ein Hackbrett und — wer kann alles nennen, 
was in der Küche steckt? Die Köchin weih es vielleicht selber nicht. 
Damit es reinlich in der Küche hergehen kann, ist es sehr gut, wenn 
sie hell ist, und wenn der Rauch gut durch den Schornstein abzieht. 
Das Kochen ist eine Kunst, die jedes Mädchen lernen sollte. Aber die 
Knaben, die sich viel in der Küche herumtreiben, werden nicht gern 
gesehen; man nennt sie Topfgucker. 
Wilhelm Lurlman. (Geschichten für Kinder.) 
11. Versuchung. 
1. Gar emsig bei den Büchern 
ein Knabe sitzt im Kämmerlein, 
da lacht herein durchs Fenster 
der lust’ge, blanke Sonnenschein 
und spricht: „Lieb Kind, du sitzest hier? 
Komm doch heraus und spiel’ bei mir!“ — 
Den Knaben stört es nicht, 
zum Sonnenschein er spricht: 
„Erst laß mich fertig sein!“ 
2. Der Knabe schreibet weiter, 
da kommt ein lustig Vögelein, 
das picket an die Scheiben 
und schaut so schlau zu ihm herein. 
Es ruft: „Komm mit! Der Wald ist grün, 
der Himmel ist blau, die Blumen blühn!“ — 
Den Knaben stört es nicht, 
zum Vogel kurz er spricht: 
„Erst laß mich fertig sein!“ 
z. Der Knabe schreibt und schreibet. 
Da guckt der Apfelbaum herein 
und rauscht mit seinen Blättern 
und spricht: „Wer wird so fleißig sein? 
Schau’ meine Äpfel! Diese Nacht 
hab’ ich für dich sie reif gemacht!“ — 
Den Knaben stört es nicht, 
zum Apfelbaum er spricht: 
„Erst laß mich fertig sein!“
	        
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