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Sein Werk wurde von Johann Calvin in Genf fortgesetzt
und vollendet. Calvin, ein Mann voll Feuer und Geist, führte in Genf eine
strenge Kirchenzucht durch. Leichtfertige und gotteslästerliche Reden, Karten¬
spiel und Ehebruch wurden aufs strengste bestraft. Die Reformation Calvins
fand bald auch im südlichen und westlichen Deutschland, in den Niederlanden
und im südlichen Frankreich Eingang.
Zwingli und Calvin begründeten die reformierte Kirche.
Nach Cttol'slsb Bischofs. (Geschichte der christlichen Kirche in Bildern.)
244. Gustav Adolf, König von Schweden.
Wie er den Protestanten Rettung bringt. Im zehnten
Jahre des Dreißigjährigen Krieges, der 1618 mit der Ausrottung der
evangelischen Lehre in Böhmen begonnen hatte, war der Kaiser Ferdi¬
nand II. durch die Heere Wallensteins und Tillys Herr im ganzen
protestantischen Norddeutschland. 1629 sah sich die evangelische Kirche
schwer bedroht; denn in diesem Jahre befahl der Kaiser, daß die Pro¬
testanten die Kirchengüter, die ihre Fürsten seit dem Passauer Vertrage
1552 eingezogen hatten, wieder herausgeben sollten.
Der Notschrei des ganzen Deutschen Reiches über die ungeheure Ver¬
wüstung und Bedrückung durch die kaiserlichen Heere hatte nun zwar den
Kaiser wider seinen Willen genötigt, seinen bisherigen Feldmarschall
Wallenstein abzusetzen, aber noch hatte der furchtbare Tilly ein Heer
unter den Waffen. Da landete Gustav Adolf, der fromme Schweden¬
könig, mit fünfzehntausend Mann in Pommern, um seine evangelischen
Glaubensgenossen aus ihrer Not zu retten. Als er den deutschen Boden
betrat, fiel er auf sein Angesicht und betete; denn „je mehr Betens, desto
mehr Siegens", war sein Grundsatz. Strenge Mannszucht wurde gehalten,
und täglich war zweimal Betstunde im Heere, damit die Gemüter unter
den Greueln des Krieges den himmlischen Vater und Richter nicht vergessen
möchten. Der König suchte vorerst die um ihres Kaisers willen un¬
schlüssigen Kurfürsten von Brandenburg und von Sachsen zum Anschluß
an seine Sache zu bewegen. „Ihr Evangelischen", sagte er, „werdet am
Jüngsten Tage angeklagt werden, daß ihr um des Evangelii willen nichts
habt tun wollen, und es wird euch schon hier vergolten werden!" Darüber
ward Gustav Adolf so lange aufgehalten, daß er Magdeburg, welches
von Tilly schwer bedrängt ward, nicht mehr retten konnte. Die Stadt
ward im Mai 1631 erobert und furchtbar verheert. Das ganze evangelische
Deutschland war voll Bestürzung über das Elend der angesehenen Stadt.
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