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Ztebersicht Her Geschichte der Stadt 
bürg, seit ihrem Entstehen bis zum Zabre 
— Der große Vrand In Hamburg. 
Die ältesten Spuren der Entstehung der Stadt Hamburg 
führen hinauf bis in die dunkeln Zeiren des Mittelalters. Nur 
armliche Fischerhütten standen damals auf dem Platze, wo, bald 
nach der ersten Begründung einer gesetzlichen Ordnung durch Kaiser 
Karl den Großen (s. alt. Gesch. B. I.), begünstigt von seiner 
Lage, durch die Betriebsamkeit seiner Ansiedler eine der machtigsten 
und angesehensten Städte empor blühen sollte. — Im Jahre 808 
ließ Karl der Große, zum Schutze für die den heidnischen Sachsen 
von ihm aufgezwungene Christusreligion, an der Elbe zwei feste 
Schlösser (oder Burgen) anlegen und mit frankischer Besatzung 
decken, deren eines man Hammaburg oder Hamburg nannte 
(von der Waldung, in altdeutscher Sprache Hamme, in deren 
Nahe sie erbaut ward). Der Kaiser bestimmte die neu angelegte 
Waldburg zugleich zum Sitze eines Erzbisthums, und schon im 
Jahre 811 war der Bau der ersten Kirche daselbst vollendet» 
Als Missionsanstalt und zum Handel überaus Vortheilhaft gelegen, 
erhob sich der Ort rasch zu einigem Flor; allein er sollte noch ost 
durch äußere Stürme erschüttert werden. Rings umgeben von 
raubsüchtigen heidnischen Völkern, — Wenden, Obotriten, 
Friesen, Danen — war er das Ziel ihrer fanatischen Wuth 
gegen das von hier aus sich verbreitende Christenthum, und die Beute 
ihrer Eifersucht gegen die Macht der Schirmherrn der neubegründeten 
Stadt. Doch ging sie jedesmal nach solchen Ueberfallen, wobei 
die geistlichen und weltlichen Wohnungen verbrannt, die Altare zer- 
trümmert, ihre Diener gemordet, die um die Burg undKirche angesie-' 
delten Bewohner vertrieben, oder in Sclavenfesseln gelegt wurden, 
aus ihren Trümmern mit verjüngter Kraft und immer größer 
wieder hervor. 
Bis um die Mitte des zehnten Jahrhunderts stand Hamburg 
unter der unmittelbaren Gerichtsbarkeit des Kaisers und ward, 
gleich den übrigen Provinzen und Städten des großen frankischen 
Reichs, durch Statthalter oder sogenannte Grafen regiert, dievondem
	        
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