Full text: [Teil 2 = Oberstufe, [Schülerband]] (Teil 2 = Oberstufe, [Schülerband])

186 
wohl irren. Die meisten fielen schon in frühester Jugend durch Ungunst 
des Wetters und durch Hunger im Winter. Ein gewaltsamer Tod ist 
deshalb von jeher das Schicksal des Rindes gewesen; sein Leben war 
stets mit Todesfurcht versetzt. Der Mensch diente daher dem wilden 
5 Rinde, als er sich seiner annahm, um es zu Pfiegen. Wiederum dient 
aber auch das gezähmte Rind dem Menschen und macht ihm das Leben 
behaglicher. Nach Herm. Wagner. 
208. Reh und Hirsch. 
1. Im kleinen, blumigen Waldthale, das selten der Fuss eines Men- 
10 sehen betritt, sehen wir eine ganze Rehfamilie beisammen: einen 
stattlichen Rehbock mit zackigem Geweih und zwei Rehweibchen 
oder Ricken, jede begleitet von zwei buntfleckigen Rehkälbchen. Erst 
wenige Wochen sind die Kleinen alt; aber schon folgen sie ihrer 
Mutter munter auf den Spaziergängen in den Wald. Sie suchen sich 
15 die zartesten Grasspitzen oder die weichsten Rlätter der Kräuter und 
lassen sie sich wohlschmecken. 
Während des Sommers wird es recht lebendig im Walde. Hier 
schlagen die Holzhauer eine Abteilung Räume nieder; dort ziehen 
ganze Scharen von Kindern durchs Gebüsch und suchen Heidelbeeren, 
20 Preifselbeeren und Himbeeren. Da ist’s den Rehen nicht mehr so 
Hirsche im deutschen Walde.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.