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Ein fürchterlicher Heereszug brach darauf im März 933 wie ein Heuschrecken— 
schwarm in Thüringen und Sachsen ein; aber die Deutschen waren diesmal 
auf sie gefaßt und fürchteten nur, die Ungarn möchten ihrer Rache nicht stehen. 
Und so geschah es auch. Die Flucht ward allgemein, doch wurden die meisten 
eingeholt und niedergehauen. Viele tötete Hunger und Kälte auf der Flucht. 
Es war ein herrlicher Sieg, der Niederlage des Varus zu vergleichen; denn es 
war eine gerechte Ausrottung frecher Räuber und Verwüster des Vaterlandes. 
Die Hauptschlacht geschah wahrscheinlich in der Gegend von Merseburg. Der 
Rönig ließ dieselbe in der dortigen Pfalz durch ein Gemälde darstellen, und 
10 noch lebt dieser Sieg im Munde der Bauern des heutigen Kirchspiels Keusch— 
berg bei Merseburg, wo er jährlich durch eine Predigt und durch eine einfältige 
Erzählung, die der Pfarrer dabei vorliest, gefeiert wird. 
Heinrich selbst baute aus Dankbarkeit gegen Gott viele Kirchen und Klöster 
wieder auf, welche die Ungarn zerstört hatten, und suchte die Wunden des 
Landes nach Kräften zu heilen. Er starb im sechzigsten Lebensjahre auf seinem 
Hofe Memleben an der Unstrut (2. Juli 936), als er eben einen Zug nach 
Italien beschlossen hatte. Sein Leichnam ward zu Quedlinburg, das er ge— 
gründet hatte, in der Kirche des heiligen Petrus beigesetzt. 
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26. Seltsamer Spazierritt. 
Eobel.) 
Ein Mann reitet auf einem Ebsel nach Haus und lüsst seinen Buben 
en Fuss nebenher laufen. Kommt ein Wanderer und sagt ,Das ist nicht 
recht, Pater; dass Ihr reitet und lasst Euren Sohn laufen; Ihr habt stũrlere 
ieder.“ Da stieg der Vater vom Esel herab und liess den Sohm reiten. 
26 Lommt wieder ein Wandersmamnn und sagt: , Das ist nicht recht, Bursche, 
dass du reitest und lässest deimen Vater ↄu Puss gehen; du hast jungere 
Beine.“ Da sassen beide auf und ritten eine Streche. RKommt ein dritter 
MWandersmann und sagt. Was ist das für ein Unverstand, euwei Rerle auf 
einem sohnvachen Tier! Sollte man nicht einen Stoch nehmen und euch beide 
herabjagen?“ Da stiegen beide ab und gingen selbdritt eu Puss, rechts umd 
lins der Vater und Sohn und in der Mitte der Esel. Kommt ein vierter 
Wandersmann und sagt: „Ihr seid drei huriose Gesellen. Ists nicht genugq, 
wenn eauei æu Puss gehen? Gehts nioht leichtoer, wenn einer von euch reitet?“ 
Da band der Pater dem Esel die vordern Beine æusammen, und der Sohn 
36 band ihm die hintern Beine ausammen, eogqen einen starhen Baumpfahl durch, 
der an der Strasse stand, und trugen den Esel auf der Achsel heim. — 
Soueit Lann's kommen, wenn man es allen Leuten will recht machen. 
27. Von der Stadtmaus und FPeldmaus. 
Wabel. — Luther naeh Asop.) 
Eine Stadtmaus ging spaziéren und Kam zu einer FPeldmaus; die that 
hr gütlich mit Eicheln, Gerste, Nüssen und womit sie konnte. Aber die 
Stadtmaus sprach: Du bist eine armeé Maus; was willst du hier in Armut 
leben? Komme mit mir! Ich will dir und mir genug schaffen von allerlei 
kõstlicher Speiss. Die Feldmaus zog mit ihr hin in ein herrlich schönes 
46 Haus, darinnen die Stadtmaus wohnte, und gingen in die Kammern; da
	        
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