Full text: Lesebuch für die Oberklassen katholischer Volksschulen

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auf 1741 rückte gririn mit einem Heere in Schlesien ein und 
nahm in wenigen Wochen das ganze Land in Besitz. Dann 
gewann er gegen die hetanrückenden Dterreicher die erste größere 
Schlacht bei Mollwitz, drang in Böhmen ein, siegte hier zum 
zweiten Male bei Czaslau und nötigte dadurch Osterreich, 1742 
im Frieden zu Breslau das schöne Schlesien an Preußen abzu— 
treten. Das war ein herrlicher Preis für einen Feldzug, der 
nur anderthalb Jahre gedauert hatte Ganz Europa bewunderte 
den jungen Hreußenkönig und sein tapferes Heer 
Aber Fliedrich merkte bald, daß Maria Theresia ihm Schle— 
sien nicht lassen wollte. Da zog er ohne Säumen von neuem 
zum Kampfe aus, und es begann, nur zwei Jahre nach dem 
Breslauer Frieden, der zweite schlesische Krieg. In diesem stieg 
des Königs Ruhm noch höher. Wo er auch mit dem Feinde 
zusammentraf, war er siegreich. Besonders ruhmvoll endete die 
Schlacht bei Hohenfriedberg in Schlesien, welche ihm 7000 Ge— 
fangene und 66 Geschühe änbrachte. Eutscheidend wurde dann 
der Sieg bei Kesselsdorf, unweit Dresden, wo die Preußen un— 
ter dem greisen Fürsten Leopold von Dessau, gewöhnlich der alte 
Dessauer genannt, steile, mit Schnee und glattem Eise bedeckte 
Höhen erstiegen und den mnohlverschangn Feind mit gefälltem 
Bajonett in die Flucht trieben. So überall geschlagen, mußte 
Osterreich am Weihnachtstage 1745 zu Dresden von neuem 
Frieden schließen, und Friedrich behielt Schlesien. Seitdem 
nannte ihn sein Volk den „Großen“ 
Die folgende Zeit der Ruhe sollte bald durch ein gewalti— 
ges Kriegswetter unterbrochen werden, das von allen Seiten 
gegen Friedrich heraufzog. Maria Theresia konnte den Verlust 
Schlesiens nicht verschmerzen. Da kam es ihr zu statten, daß 
Preußens rasches Emporsteigen auch bei anderen Slaaten Neid 
erregte. So verbanden sich in der Stille Osterreich, Rußland, 
Frankreich, Sachsen und Schweden, um den König von Preußen 
wieder züm Markgrafen von Brandenburg zu ernmedrigen. Und 
es schien unmöglich, daß Friedrich, zu welchem nur England 
und einige kleine deutsche Staaten lun den Kampf gegen 
mehr als halb Europa zu bestehen vermöchte. Indes besann 
sich der kühne Held nicht lange. Sobald er von dem geheimen 
Bündnis Kunde erhielt, er, seinen Feinden zuvorzukom— 
men. Unvermutet drang er 1756 in Sachsen ein und brachte 
das Land nebst der Hauptstadt Dresden in seine Gewalt. BDie 
eranziehenden Osterreicher wurden bei Lowositz geschlagen, das 
e ug eingeschlossene süchsische Heer gefangen genommen. 
v war der Aufang des dritten schlesischen oder siebenjährigen 
erieges. 
für Oberklassen. 0 
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