Zu Straßburg auf der Schanz.
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4. Von dem nördlichen Teile der Vogesen nach der Mosel hin liegt
Deutsch -Loth rin gen. Buchen-, Tannen- und Eichenwälder breiten sich
über die gebirgigen Gegenden aus, und die steilen Felsen und Burgruinen,
welche auf den Anhöhen liegen, geben der Gegend ein schönes Ansehen.
Die größte und angesehenste Stadt in Lothringen ist Metz. Dieselbe hat
über 60 000 Einwohner, ohne die zahlreiche Besatzung. Der stark befestigte
Ort, an den Ufern der Mosel und auf den angrenzenden Hügeln sich aus¬
breitend, hat eine anmutige Lage. Im Mittelalter war Metz eine mächtige
und blühende freie Stadt des Deutschen Reiches. Als es französisch wurde,
nahm der Wohlstand und die Bevölkerung immer mehr ab. Jetzt treibt es
bedeutenden Handel, der schon früher meistenteils nach Deutschland ging
und gegenwärtig immer mehr dahin sich gerichtet hat. Die Stadt ist eine
der stärksten Festungen der Welt; denn sic hat nicht bloß einen Gürtel von
Erdwällen, Mauern und Gräben um sich, sondern sie ist auch in weitem Um¬
kreise mit einer Kette von einzelnen kleinen Festungen oder Forts umgeben.
Daher hat sie bis 1870 als unbesiegbar gegolten, und noch kein Feind hatte
sie zur Übergabe gebracht. Es war dieser Ruhm den deutschen Heeren
vorbehalten geblieben.
Folgt man dem Laufe der Mosel, so kommt man einige Stunden
nördlich zu einer zweiten sehr starken Festung. Es ist Diedenhofen.
Auch sie mußte sich den deutschen Truppen ergeben, nachdem Metz gefallen
war. Änanth.
184. Zu Ztraßburg auf der Schanzt.
1. Zu Straßburg auf der Schanz',
da ging mein Trauern an.
Das Alphorn hört' ich drüben wohl anstimmen;
ins Vaterland mußt' ich hinüberschwimmen.-
das ging nicht an?
2. Tin' Stund' wohl in der Nacht
sie haben mich gebracht;
sie führten mich gleich vor des k>auptmanns lsaus;
ach Gott? sie fischten mich im Strome auf.
Mit mir ist's aus?
Z. Zrüh morgens um zehn Uhr
stellt man mich vor das Regiment;
ich soll da bitten um Pardon,
und ich bekomm' gewiß doch meinen Lohn;
das weiß ich schon.