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Polykaryus.
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„Was tötet ihr die Glieder?“ rief die Wut
des Heidenpöbels, „sucht und würgt das Hauptl!“
Man sucht den frommen Polykarpus, ihn,
Johannes Bild und Schüler. Sorgsam hatten
die Seinen ihn aufs Land geflüchtet. Ich
sah diese Nacht das Kissen meines Haupts
in voller Glut,“ so sprach der kranke Greis
und wachte mit besondrer Freude auf.
„Ihr Lieben mühet euch umsonst, ich soll
mit meinem Tode Gott lobpreisen.“ Da
erscholl das Haus vom stürmenden Geschrei
der Suchenden. Er nahm sie freundlich auf.
„Bereitet“, sprach er, „diesen Müden noch
ein Gastmahl, ich bereite mich indes
zur Reise auch.“ Er ging und betete
und folgte mit vielen Schmerzen ihnen
zum Konsul. Als er auf den Richtplatz kam,
kief eine mächt'ge Stimm' im Busen ihm:
„Sei tapfer, Polykarp!“ — Der Konsul sieht
den heitren, schönen, ruhigsanften Greis
berwundernd. „Schone“, sprach er, „deines Alters
und opfre hier, entfagend deinem Gott!“
„Wie sollt ich einem Herrn entsagen, dem
zeitlebens ich gedienet, und der mir
zeitlebens Gutes tat?“ — „Und fürchtest du
denn keines Löwen Zahn?“ — „Zermalmet muß
das Weizenkorn doch einmal werden, sei's
wodurch es will, zur künftgen neuen Frucht.“
Der Pöbel rief: „Hinweg mit ihm! Er ist
der Christen Vater. Feuer, Feuer her!“
Sie trugen Holz zusammen, und mit Wut
ward er ergriffen. „Freunde“, sprach er, hier
bedarf's der Bande nicht; wer dieser Flamme
mich würdigte, der wird mir Mut verleihen!“
UÜnd legte sll den Mantel ab und band
die Sohlen seiner Füße los und stieg
hinauf zum Scheiterhaufen. Plötzlich schlug
die Flamm' empor, umwehend ringsum ihn,
gleich einem Segel, das ihn kühlete,
gleich einem glänzenden Gewölbe, das
den Edelstein in seine Mitte nahm
und schöner ihn verklärte, bis ergrimmt
ihm eine freche Faust das Herz durchstieß.
Er sank, es floß sein Blut, die Flamm erlosch,
und eine weiße Taube flog empor.
Du lachst der weißen Taube? Soll einmal
ein Geier dir, dem Sterbenden, die Brust