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und in weitgehende Steinschichten gesammelt worden sind. Es ist eine
bald le, bald dunkelbraune, ziemlich dickflüssige Masse, welu e im
Wasr sh nicht auflöst, sondern als besondere Schicht auf demaaben
schwimrit. von durchdringendem, aber nicht gerade unangenehmem e—
rnk. und sehr leicht entzündlich. Kaum hatte der erste fließende Brunnen
bei Cpring einige Tage seinen Reichtum ausgespieen, so wollte ein
neuer Arbeiter, welcher die Natur des Petroleums nicht kannte, an
nem Schwefelhölzchen seine Cigarre anbrennen. So wie das helle Feuer
das in der Luft befindliche Gas berührte, so verwandelte sich dieselbe
uf eine weite Fläche hin in ein Flannnenmeer, in welchem 22 Arbeiter
duf die gräßlichste Weise umkamen; der Brunnen selbst aber wurde zum
feur:en Strome, der nicht eher aufhörte zu brennen, als bis das Ol
eschöpft war. Solche Unglücksfälle sind mehr als einmal vorgekommen.
Das Petroleum, welches wir in unsern Lampen brennen, ist gereinigt
und deshalb nicht feuergefährlich; weil jedoch Vorsicht zu allen Dingen
nütze ist, so möchte anzuralen sein, die Lainpen anm Tage, nicht des
Abends bei einem hellbrennenden Lichte mit Petroleum zu füllen.
144. Die Luft.
A. Werfer.
Gottes Herrlichkeit in der Natur. Ulm 1861. S. 53.
Der Mensch ist undankbar. Er schätzt meist nur das Glänzende,
das in die Augen Fallende Wie wenige denken daran, dem Schöpfer
sür das unsichtbare Geschenk der Luft zu danken? Und doch erhält
Bott durch dassclbe alles was lebt. Die Geschöpfe haben die ver—
hiedensten Bedürfnisse. Das Lamm bedarf der grünen Weide, der
Logel der Insekten, das Kamel der Disteln der Wüste, der Löwe des
blutigen Raubes der Mensch des Tier- und Pflanzenreichs, aber allen
n Luft unentbehrlich. Es ist unrichtig zu sagen, von der Luft
e man nicht leben. Sie ist gerade die erste Lebensbedingung.
dungern und dürsten kann der Mensch längere Zeit, aber der Luft
arf er immer. Ein lebendiges Wesen, in einen ganz luftleeren
aum gebracht, muß bald sterben. Der König bedarf der Lust auf
mem Throne, der Bettler in seiner Hütte, das Kind in der Wiege,
r Greis am Stabe, der Walfisch in der Tiefe des Meeres wie das
ücklein im Sonnenstrahl. Ohne Luft könnte keine Pflanze grünen
blühen, kein Feuer brennen, kein empfindsames Herz schlagen, alles
n in der Schöpfung müßte erlöschen.
Darum hat aber auch der gütige Schöpfer alles mit Luft erfüllt.
en das ganze Erdenrund bis zu einer Höhe von 202 500km
ie dringt überall hin. Sie weht um die höchsten Berge, die nur
les Menschen Fuß betrat und dringt hinab in die tiefsten Tiefen des
ers. Sie findet durch die wohlverschlossene Schale des Eies Zu—
ig zu dem darin verborgenen Lebenskeime.