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Geraume Zeit vor dem Eintritt eines wirklichen Ausbruchs pflegen
Erderschütterungen das Herannahen eines solchen zu verkünden, besonder⸗
wenn der Kratergrund seit einiger Zeit sich mehr gehoben hat und au⸗
der Trichterform langsam während mehrerer Jahre anschwellend in di
einer leicht vertieften Ebene üͤbergegangen ist. Alsdann verraten auch
schon senkrecht aus dem Krater aufsteigende, oberhalb in mannigfache!
Wirbeln sich kräuselnde Dämpfe, welche die fruchtbare Einbildungskraf
der Italiener seit Jahrhunderten dem schlanken Wuchs der einheimischen
Pinien verglichen hat, die bis dahin schlummernde Tätigkeit der unter⸗
irdischen Mächte deutlicher und geben den Anwohnenden ein mahnende⸗
Zeichen, daß mit ihnen kein dauernder, „kein ewiger Bund“ zu egn
sei. Während an manchen Vulkanen diese Rauchsäulen, in Italien
Fumarolen genannt, erst bei bevorstehenden Ausbrüchen sich instelln
anfangs lahten Wasserdünsten gleichend, hauchen andere Vulkane b
ständig solchẽ Dunstmassen aus und verkünden die Nähe eines Ausbruch
höchstens durch Vermehrung ihrer Fumarole an Umfang und Dichtigkel
der sie bildenden Dämpfe bis zum Ansehen einer schweren, das Haup
des Verges umlagernden Gewitterwolke. Ehe es jedoch zu einer ni
Höhe der Ausbruchserscheinungen aus dem Krater selbst kommt, zeige
die Entwicklung des Ausbruchs andere Zeichen in seiner Nähe an. S
vernimmt man in der Regel gleich anfangs ein eigentümliches Getöst
das dem Zischen verdampfenden, auf glühende Kohlen geschütteten din
gleicht, sich nach und nach bis zu dem Brausen gewaltsam aus engel
Mundungen strömender Dämpfe steigert und später in wirkliches Krache
übergeht, wie wenn man fernen Kanonendonner hörte. Mit diesen Ge
räuschen verbinden sich leise Bebungen des Bodens, die bald zunehmel
oder auch jetzt schon sehr heftig sein können, wenn leichte Erderschütte
rungen allen anderen Erscheinungen vorangingen. Ein starker Knall, d
nun zu erfolgen pflegt und meistens mit einer plötzlichen Entzündun
der Rauchsäule verbunden ist, verkündet dann den wahren Anfang de
Ausbruchs, der alsbald mit dem Auswerfen glühender Massen beginn
n alicher Taliglein bleibi, solange er dauert. Jetzt füllt sich aud
der durch jenen ersten Ausbruch zerrissene Kratergrund mit glühende
Lava, die absatzweise an verschiedenen Stellen hervorguillt. Oftmal
birst er während dieses Hebens aufs neue, türmt sich zu kleinen Schlacke
kegeln in seiner Mitte oder an den Ausbruchspunklen auf und stößt
so stärkere, dunklere Rauchwolken mit immer zunehmendem Geprassel au⸗
Bei einer solchen Steigerung der Rauchmassen ist der Ausbruch schon i
voller Tätigkeit; er verfinstert mit seinen Dünsten die Tageshelle un
läßt kaum noch dem Lichte der strahlenlosen Sonnenscheibe einen schwach
Durchweg; denn ein feiner, aschenartiger Staub fällt aus der Luft her
und zeigt an, daß nicht bloß Dampfwolken, daß auch erdige Vestandtell
emporsteigen und von den Dämpfen mit fortgerissen aus den kältere
minder bewegten Luftschichten der Umgebung mit feinen Wassertropfl
gemengt wieder herabfallen. Beide überziehen gleich einer Trauerdech